Klinische Studie mit durchmesserreduzierten Titan-Zirkondioxid-Implantaten am interdisziplinären Zentrum für Implantologie

Im Rahmen des Zentrums für Implantologie führt die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Partnerschaft mit der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien eine Pilotstudie zu durchmesserreduzierten Roxolidimplantaten der Firma Straumann durch.

Zahnlose Patienten sollen nach Implantatinsertion in Ober- und Unterkiefer mit neuen, durch die Implantate abgestützten, Totalprothesen versorgt werden. Die Patienten werden über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren begleitet. Diese Implantate bestehen allerdings, statt aus dem üblicherweise verwendeten Reintitan Grad 4, aus einer Titan-Zirkonium-Legierung (Roxolid®), die laut Herstellerangaben eine höhere Zug- und Dauerfestigkeit aufweisen. In verschiedenen klinischen Studien konnten für einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren hohe Überlebensraten (95,2 bis 100 Prozent) für durchmesserreduzierte Roxolid-Implantate festgestellt werden, u.a. auch bei Anwendung im zahnlosen Unterkiefer. Dabei kam es zu keinen Implantatfrakturen. Obwohl der zahnlose Unterkiefer in der Regel des Hauptproblem für den Patienten darstellt (schlechter Prothesenhalt aufgrund starker Knochenresorption, Schlotterkamm, Zungenbewegung, hoher Mundboden), werden auch für den zahnlosen Oberkiefer regelmäßig Probleme geäußert. Ein schlechter Halt ist auch hier bei starkem, zentripetalen Resorptionsgrad und hoch ansetzenden Wangen- und Lippenbändchen möglich. Zusätzlich führt (z.B. medikamentös bedingte) Xerostomie in der Regel zu stark verschlechtertem Prothesenhalt. Ferner bemängeln die Patienten bei Versorgung mit einer konventionellen, den kompletten Gaumen bedeckenden Totalprothese, v.a. Geschmacksstörungen, Artikulationsprobleme, Würgereiz und Fremdkörpergefühl. In der geplanten Studie ist daher die gaumenfreie Gestaltung der Oberkieferprothese geplant.

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