Zusammenspiel von Entzündung und Fibrose nach Herzinfarkt: Leducq-Stiftung fördert neues Forschungsnetzwerk mit 5,9 Millionen Euro

Zum 1. Januar 2021 hat ein internationales Forschungsteam seine Arbeit aufgenommen, um gemeinsam das Zusammenspiel von Entzündung und Fibrose nach einem Herzinfarkt genauer zu untersuchen und damit einen Beitrag zu personalisierten Behandlungsansätzen zu leisten. Univ.-Prof. Dr. med. Rafael Kramann, Direktor des Instituts für Experimentelle Innere Medizin und Systembiologie an der Uniklinik RWTH Aachen, ist einer der Projektleiter innerhalb des Forschungsverbunds „Immuno-Fib“. Die in Boston, USA ansässige Leducq-Stiftung fördert das Projekt für fünf Jahre mit 5,9 Millionen Euro.

Sorgfältig regulierte Entzündungs- und Fibrose-Vorgänge sind entscheidend für einen guten Heilungsprozess nach einem Herzinfarkt. Kommt es jedoch zu einem Übermaß an Entzündungen oder zu einer zu starken Einlagerung von Bindegewebszellen – einer Fibrose – im geschädigten Herzgewebe, kann sich das Herz nach dem Infarkt ungünstig verändern und weniger leistungsfähig sein. Der Forschungsverbund „Immuno-Fib“ möchte das Gebiet der Immunkardiologie vorantreiben und untersuchen, wie das körpereigene Immunsystem dazu beitragen kann, die Behandlung von Patienten mit Herzerkrankungen zu verbessern. Zu diesem Zweck haben die Forschenden sich vier Schwerpunkte gesetzt: Sie möchten die Interaktion von Entzündungszellen und Fibroblasten besser durchschauen und unterschiedliche Gruppen von Fibroblasten identifizieren. Mithilfe von Positronen-Emissions-Tomographie (PET) will das Team physiologische Prozesse nach einem Herzinfarkt besser und für den Patienten schonender abbilden. Schließlich soll es auch um therapeutische Ansätze gehen. Die Wissenschaftler ziehen als eine mögliche Behandlung den Einsatz von CAR-T-Zellen in Betracht, die bislang eher als neue Spieler in der Onkologie bekannt waren. Hierbei werden körpereigene Immunzellen in einem gentechnischen Verfahren so verändert, dass sie bestimmte schädliche Zellen erkennen und bekämpfen können – so auch ein Übermaß an Fibroblasten. 

Projektpartner sind das Universitätsklinikum Heidelberg, die Medizinische Hochschule Hannover, das Imperial College (London, UK) der Washington University School of Medicine (St Louis, USA), die Perelman School of Medicine (University of Pennsylvania, USA) und The Jackson Laboratory (Bar Harbor, USA).

Über die Leducq Foundation

Mission der Leducq Foundation ist es, die menschliche Gesundheit durch internationale Bemühungen zur Bekämpfung von Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfällen zu verbessern. Die in Frankreich ansässige Stiftung fördert Transatlantische Exzellenznetzwerke für kardiovaskuläre und neurovaskuläre Forschung, um die international kollaborative Grundlagen- und Translationsforschung zu stärken. Die in diesem Programm unterstützten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten zusammen, um das Wissen über kardiovaskuläre und neurovaskuläre Erkrankungen zu vertiefen und die Ergebnisse für die Patientinnen und Patienten zu verbessern.


The Inflammatory-Fibrosis Axis in Ischemic Heart Failure: Leducq Foundation funds new research network with a sum of 6.5 million US dollars

An international research team has established a collaboration “The Inflammatory-Fibrosis Axis in Ischemic Heart Failure: translating mechanisms into new diagnostics and therapeutics (Immuno-Fib HF)”. Immuno-Fib HF aims to advance the field of immuno-cardiology by investigating ways to harness the power of the immune system to improve the treatment of patients with heart disease. The effort is being funded with a sum of 6.5 million US dollars (€5.9 million) by the Leducq Foundation within the scope of their Transatlantic Networks of Excellence program.

Carefully regulated, low-level inflammation and fibrosis are required to maintain heart health.  Conversely, unchecked inflammation and fibrosis represent cardinal hallmarks of adverse myocardial remodeling and heart failure progression and thus, are key components of most common heart diseases.  Currently the exact cell types that mediate these important pathological processes are still not well defined. As a consequence, developing needed therapies that effectively target inflammation and fibrosis in the diseased human heart remains challenging. Immuno-Fib HF researchers plan to establish the molecular basis by which inflammation in the heart orchestrates key elements of fibrosis, to accelerate innovation in immuno-cardiology through team science, and to train the next generation of scientists studying heart health.

The director of our Institute of Experimental Medicine and Systems Biology Rafael Kramann, MD, PHD will lead a project within this funded network that uses cutting edge technologies to unravel mechanisms of fibroblast activation, cross-talk and heterogeneity that drive cardiac scar formation ultimately destroying the architecture of the heart and leading to recurrent heart failure and sudden cardiac death.

The Leducq Foundation’s mission is to improve human health through international efforts to combat cardiovascular disease and stroke. The foundation’s principal grant program, the Transatlantic Networks of Excellence for Cardiovascular and Neurovascular Research, promotes internationally collaborative basic and translational research. Scientists supported in this program work together to further knowledge of cardiovascular and neurovascular disease, with an aim toward improving outcomes for patients.

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