Chirurgie bei Sarkomen
Das Sarkom ist ein bösartiger Tumor, der meist vom Weichteilgewebe, beispielsweise Muskeln, Sehnen, Fett- oder Bindegewebe, ausgeht. Unter den malignen Erkrankungen des Menschen sind Weichteilsarkome (WTS) mit unter einem Prozent eher selten. Gehäuft treten diese Sarkome jedoch vor allem im Kindes- und Jugendalter auf. Sarkome können prinzipiell im gesamten Körper entstehen. Sarkome des Stammes und der Körperhöhlen kommen jedoch weit seltener vor als solche der Extremitäten, also der Arme oder Beine. Insgesamt lassen sich über 50 verschiedene feingewebliche Subtypen der Weichteilsarkome abgrenzen.
Retroperitoneale Sarkome
Retroperitoneale Sarkome, also Sarkome, die hinter der Bauchhöhle liegen, sind meist Liposarkome und eine kompliziert zu behandelnde Tumorart. Symptome treten häufig erst im fortgeschrittenen Stadium auf, so dass die Erkrankung häufig erst spät entdeckt wird. Die Diagnostik erfolgt mittels Computertomographie. Der Tumor muss möglichst großzügig entfernt werden, da er sonst leicht erneut auftreten kann. Kommt es zu einem Lokalrezidiv oder Fernmetastasen, muss erneut die Möglichkeit einer Resektion geprüft werden, da diese langfristig die besten Therapiechancen bietet.
Spezialisierte Expertengruppen entwickeln individuelle Therapiestrategien
Weichteilsarkome sind sehr verschiedenartige Tumore. Das macht ihre Behandlung äußerst kompliziert. Deshalb ist es besonders wichtig, diese möglichst in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Chirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern, Radiologen und Pathologen zu behandeln. Aktuelle interdisziplinäre Behandlungskonzepte können die Prognose von Sarkom Patienten deutlich verbessern.
Von Anfang an ist eine Vernetzung aller an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen "unter einem Dach" notwendig. Dem haben wir mit der Gründung der Expertengruppe "Knochen und Weichgewebssarkome" im Rahmen des Euregionalen Comprehensive Cancer Center Aachen (ECCA) Rechnung getragen. In wöchentlichen interdisziplinären Sprechstunden und Tumorkonferenzen werden operative und nichtoperative Therapiestrategien für jeden Patienten individuell entwickelt.

