Forschungsschwerpunkte
Was wir erforschen
Im Brennpunkt der chirurgischen Forschung liegen die Krankheitsbilder, bei denen die chirurgische Entfernung von Gewebe die Lebensdauer und -qualität des Patienten verbessern kann. Dabei geht es in erster Linie um die Lösung von klinisch relevanten Problemen, die wir durch die enge Verknüpfung von Klinik und Molekularbiologie erreichen wollen. Indem wir Krankheits- und Patienteneigenschaften detailliert dokumentieren, den gesamten Verlauf der Gesundheitsstörung erfassen und die enormen Möglichkeiten von Blut- und Gewebeuntersuchungen ausschöpfen, lassen sich Patientengruppen bestimmen, die von einer Therapie besonders gut profitieren oder für die eine Therapieerweiterung überlegt werden muss.
Zu den für die chirurgische Forschung besonders interessanten Krankheitsbildern gehören bösartige Tumore. Hier interessiert uns unter anderem die Frage, ob eine Chemotherapie an die chirurgische Entfernung angeschlossen werden sollte. Ein weiterer, für alle operativen Eingriffe zentraler Punkt ist die Möglichkeit, Risiken für Wundheilungsstörungen oder andere postoperative Komplikationen vorab einzuschätzen.
Personalisierte Medizin
Je weiter sich die Medizin entwickelt, desto mehr stellen wir fest, dass sich die Patienten und auch deren Krankheiten deutlich unterscheiden können. Die Therapie muss somit an den einzelnen Patienten individuell angepasst werden. Die Entwicklung einer personalisierten Medizin steht aber erst ganz am Anfang. Es bedarf weiterhin der intensiven Erforschung der biologischen Prozesse bei vielen Patienten und ihren speziellen Krankheiten.
Forschungsstruktur
Chirurgische Forschung wird vorzugsweise in einem Netzwerk mit Kooperationen von Partnern aus Universität und Industrie, in Verbindung von Klinik, Technik und Naturwissenschaft betrieben. Sie nutzt dabei die unterschiedlichsten Methodiken, die im Rahmen der experimentellen Forschung zum Einsatz kommen.
Wie wir forschen
Für die Studien werden je nach Fragestellung bestimmte Eigenschaften dokumentiert oder Labor-Untersuchungen durchgeführt. Die daraus gewonnenen Informationen werden gesammelt und statistisch ausgewertet. Dabei bleibt der jeweilige Patient selbstverständlich anonym. Ziel unserer Forschungsaktivitäten ist es, dieses Wissen zu veröffentlichen und damit auch anderen Kollegen zur Verfügung zu stellen. Bevor eine Studie durchgeführt werden kann, prüft grundsätzlich die Ethik-Kommission des Uniklinikums Aachen die ethische und datenrechtliche Unbedenklichkeit.
Wer forscht
In der chirurgischen Klinik wird die Forschung in erster Linie von den in der Abteilung arbeitenden Chirurgen parallel zu ihrer klinischen Tätigkeit durchgeführt. Zum Teil wird die Forschungstätigkeit durch eine befristete Freistellung von der Klinik-Arbeit zur intensivierten Arbeit in Forschungsprojekten gefördert. Die Chirurgen werden von einer Labormannschaft aus Spezialisten für komplizierte Methoden oder von Studenten im Rahmen einer Promotion zur Erlangung des Titels "Dr. med." unterstützt. Die Projekte finden meist in Kooperation mit anderen Kliniken und Instituten statt.
Forschung braucht Ihre Unterstützung
Ohne Patienten, die sich für solche Studien zur Verfügung stellen, auch wenn die Forschungsergebnisse teilweise erst Jahre später zu Therapieverbesserungen führen und somit ihre eigene Therapie noch nicht beeinflussen, sind solche Projekte nicht möglich. Daher gilt diesen Personen unser herzlichster Dank!