Epilepsie und Ionenkanäle – Karen van Loo
Epilepsie ist eine schwere chronische Erkrankung des Gehirns, die durch wiederkehrende Anfallsaktivität aufgrund einer gestörten neuronalen Netzwerkaktivität gekennzeichnet ist. Trotz langjähriger Forschung sind die zugrundeliegenden Mechanismen, die diese Anfallsaktivität erzeugen, noch nicht vollständig verstanden. In den letzten Jahren wurden enorme Fortschritte bei der Entdeckung von „Epilepsie-Genen“ erzielt. Da viele dieser Gene Ionenkanäle sind, wurde die Theorie entwickelt, dass Epilepsie in die Gruppe der „Ionenkanalopathien“ gehört. Ionenkanäle sind porenbildende Membranproteine, die an der Homöostase des Zellmilieus und der Erzeugung und Ausbreitung von Aktionspotentialen beteiligt sind. Eine Störung des neuronalen Ionenflusses kann zu einer Übererregbarkeit führen, die dann epileptische Anfälle auslösen kann. In unserer Gruppe konzentrieren wir uns auf die molekularen und zellulären Mechanismen, die an der durch Kanalopathie induzierten Epilepsie beteiligt sind. Durch eine Kombination von molekularen, biochemischen und elektrophysiologischen Experimenten wollen wir unser Verständnis der „Ionenkanalopathien“ verbessern, um in Zukunft eine zielgerichtete Therapie für diese Erkrankungen zu entwickeln.