Achillessehnenruptur

Die Achillessehnenruptur (Riss der Achillessehne) tritt zunehmend häufiger in den Industrienationen auf. Gerade wenn untrainierte Personen sich einer starken sportlichen Anstrengung unterziehen und somit eine ungewohnte Belastung ausüben, reißt häufig die stärkste Sehne des Menschen. Männer sind im Verhältnis 6:1 gegenüber Frauen betroffen. Hauptsächlich tritt die Erkrankung zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Zugrunde liegen sowohl eine Sehnendegeneration, also eine altersbedingte Vorschädigung, als auch eine mechanische Überlastung, die sich zum einen in einer starken Wadenkontraktur (kräftiger Starttritt) oder in einem Sturz nach vorne (Skifahren) ausprägen kann. Es gibt auch andere Risikofaktoren wie z. B. die Einnahme bestimmter Antibiotika (Ciprofloxacin) oder frühere Injektionen von Cortisonpräparaten in den näheren Bereich der Sehne. Als Klassifikation können eine Ruptur mit knöchernem Ausriss (Entenschnabelfraktur), die Ruptur im mittleren Drittel der Sehne und eine körpernahe Ruptur im Ansatzbereich des Wadenmuskels unterschieden werden.

Beschwerden

Typisch ist das Berichten von einem plötzlich einschießenden Schmerz, zeitgleich mit einem Krachen oder einem Schnappgeräusch. Der Patient ist nach dem Riss der Sehne nicht mehr in der Lage, den Fuß regelrecht abzurollen. Ein Zehenspitzenstand ist ebenso nicht mehr möglich. Eine Druckschmerzhaftigkeit im Sehnenbereich tritt regelhaft auf. Ebenso ist eine moderate Schwellung im Bereich des Rückfußes vorhanden.
 

Feststellen der Erkrankung

Als Standarddiagnostikum hat sich der Wadenkneiftest nach Thompson eingebürgert. Dabei liegt der Patient in Bauchlage und seine Füße überragen das Bettende. Der Untersucher komprimiert die Wade des verletzten Beines mit der Hand. Bei intakter Sehne kommt es hierbei zu einer Spitzfußstellung, bei gerissener Achillessehne ist dies nicht mehr möglich. Gleichzeitig liegt eine tastbare Sehnenlücke vor und macht dann die Diagnose sehr wahrscheinlich. Röntgenaufnahmen können einen eventuellen knöchernen Ausriß am Fersenbein dokumentieren. Dagegen ist der Ultraschall sehr hilfreich, indem er die Sehnenstümpfe präzise darstellen kann sowie eine eventuelle Annäherung derselben bei Bewegung des Fußes, was Bedeutung für die spätere Therapie hat. Eine Magnetresonanztomographie ist nur sehr selten notwendig. Sie kann jedoch die eher seltene Teilruptur nachweisen.