Fortbildung „Medizininformatik Up2Date“: Das Molekulare Tumorboard in MIRACUM

Mittwoch, 06.04.2022, 16:30 bis 18:00 Uhr

Veranstaltungsort: In Abhängigkeit von der aktuellen Pandemie-Situation finden die Veranstaltungen online statt. Nach Anmeldung unter medizininformatik@ukaachen.de lassen wir Ihnen die Zugangsdaten zukommen. Alternativ können Sie sich in unseren Verteiler aufnehmen lassen und wir senden Ihnen dann die Zugangsdaten automatisch zu.

Veranstalter: Institut für Medizinische Informatik 

Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Interessierte

Referent: Jun.-Prof. Dr. Jan Christoph, Leiter der AG (Bio-)Medical Data Science der Medizinischen Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Wissenschaftlicher Leiter des Datenintegrationszentrums, Universitätsmedizin Halle, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medizinische Informatik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Die Anerkennung der Fortbildungspunkte wird bei der Ärztekammer beantragt.

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Abstract:

Im Kolloquiumsvortrag wird der Anwendungsfall „From Knowledge to Action – Support for Molecular Tumor Boards“ des MIRACUM-Konsortiums von den Anfängen bis zum aktuellen Stand überblicksweise dargelegt.

Das beinhaltet die ursprüngliche Motivation, warum IT für das Molekulare Tumorboard eine besondere Rolle spielt, die Herausarbeitung der Kerninhalte des fünfjährigen Projekts (2018-2022) - u.a. durch den Austausch mit dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) sowie mehreren deutschen Universitätsklinika im Vorfeld – sowie der sich letztlich ergebene Prozess, der nun durch vor allem zwei IT-Komponenten unterstützt wird:

  1. die MIRACUM-Pipe als Bioinformatik-Pipeline in einer Galaxy sowie R/Bash-Fassung, welche die Rohdaten der Sequenzierung soweit aufbereitet, dass sie überhaupt erst für eine weitere Entscheidungsfindung im Molekularen Tumorboard nutzbar sind.
  2. cBioPortal als Plattform zur Visualisierung der MIRACUM-Pipe Ergebnisse sowie der Integration klinischer und molekularbiologischer Daten, welche sowohl für die Versorgung (zur Vorbereitung einer Therapieempfehlung) als auch für die Forschung (zum Explorieren von größeren Gruppen / Studien) verwendet werden können.

Im Vortrag wird dabei auf folgendes eingegangen:

  • die dazugehörige Stakeholderanalyse sowie die sich daraus ergebenen Anforderungen an die beiden o.g. Komponenten
  • die generische Architektur sowie die geplante und aktuell umgesetzte
  • Integration in die Krankenhausinformationssysteme und DIZe an den acht beteiligten Universitätskliniken

Den Schluss bilden:

  • die besonderen Herausforderungen und lessons learned, insbesondere in Bezug auf:
    • (In Vitro Diagnostic) Medical Device Regulation sowie Lizenzen
    • Einbeziehung aller Beteiligten, insbesondere der Onkologen und Pathologien
    • Datenqualität und –Verfügbarkeit der klinischen Merkmale
  • Ausblick in Bezug auf:
    • Perspektivische Nutzung über MIRACUM hinaus, insbesondere am BZKF (Bayerisches Zentrum für Krebsforschung)
    • Fortführung in der nächsten Förderperiode der Medizininformatik-Initiative 2023-2026 im beantragten konsortienübergreifenden Use Case PM4Onco