Fortbildung „Medizininformatik Up2Date“: Kooperation von Datenintegrationszentren und Biomaterialbanken

Mittwoch, 01.12.2021, 16:30 bis 18:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Die Fortbildung wird über Zoom übertragen.

Veranstalter:
Institut für Medizinische Informatik

Zielgruppe:
Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Interessierte

Referent:
Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch
Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie Abteilung; Lehrstuhl für Medizinische Informatik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Die Veranstaltung ist durch die Ärztekammer Nordrhein mit 2 CME-Punkten zertifiziert.


Abstract

Das Projekt "Aligning Biobanking and DIC Efficiently" (ABIDE_MI) ist ein Verbundvorhaben im Rahmen der ergänzenden MII-Fördermodule, an dem ein Großteil der deutschen Universitätsklinika der vier Konsortien der Medizininformatik-Initiative (MII) beteiligt ist (Projektdauer: 18 Monate). Ziel des im Mai 2021 gestarteten Projekts ist es, dass die Datenintegrationszentren (DIZ) der MII Patientendaten aus der Routineversorgung mit Daten zu Bioproben verknüpfen und für die Forschung nutzbar machen können. Insbesondere sollen Forschende Machbarkeitsabfragen über das zukünftige Deutsche Forschungsdatenportal für Gesundheit der MII stellen können.

Dazu werden im Projekt nachfolgende Hauptaktivitäten angegangen:

  • die Entwicklung von Methoden, die es den DIZ der MII ermöglichen, Patientendaten mit ausgewählten Informationen über assoziierte Bioproben zu verknüpfen, welche im Kontext der Patientenversorgung von Universitätskliniken gesammelt wurden und in den zugehörigen Biobanken vorhanden sind.
  • die Etablierung eines zentralen FHIR-basierten, MII-weiten (Machbarkeits-) Abfrage- und Analysetools des Deutschen Forschungsdatenportals für Gesundheit. Dieses soll
    • die Identifizierung von Patientengruppen mit entsprechenden Bioproben, die für ein bestimmtes Forschungsprojekt geeignet sind, und
    • verteilte Datenanalysen

über alle teilnehmenden Universitätskliniken hinweg unterstützen.

  • die Entwicklung von Softwarewerkzeugen und deren einfacher Verbreitung über Software-Container auch an neu hinzukommende MII-Standorte, so dass zukünftig eine schnelle und einfache Erweiterung des Netzwerks möglich ist.
  • der Aufbau einer skalierbaren Infrastruktur, die eine nahtlose Verbindung der MII-DIZ mit dem europäischen BBMRI-ERIC Common Service IT-Portal zur Verwaltung von Bioproben aus dem Gesundheitswesen ermöglicht.
  • das organisatorische „Zusammenwachsen“ von Biobanken und Datenintegrationszentren, indem z.B. Nutzungsordnungen, Patienteneinwilligung, Daten- und Bioprobennutzungsverträge, Use & Access Committees und die grundsätzlichen Regelungen bzgl. Data Sharing Prozessen am Standort harmonisiert werden.

Das vom BMBF geförderte Projekt verfolgt somit einen interdisziplinären Ansatz, bei dem die Errungenschaften und Erfahrungen der MII, des German Biobank Node (GBN) und der Biobanken der German Biobank Alliance (GBA) in einer nachhaltigen Gesundheits-IT-Infrastruktur verbunden werden sollen: dem Deutschen Forschungsdatenportal für Gesundheit der MII.

Im Vortrag wird ein Überblick über die bisherigen Arbeiten und Ergebnisse nach sieben Projektmonaten und ein Ausblick auf die kommenden drei Monate gegeben.