Renaissance und Barock

1427

Die Aachener Wundchirurgen und Barbiere schlossen sich zu einer eigenen Zunft zusammen. Erneuerung der entsprechenden "Barbierer Roll" durch die Stadt Aachen im Jahre 1701.  


1520

Albrecht Dürer (1471-1528) besuchte Aachen anläßlich der Kaiserkrönung Karls V. im Oktober 1520. Der Künstler badete während seines dreiwöchigen Aufenthaltes in den Thermalquellen von Burtscheid. Ein Jahr später schuf er wohl in Erinnerung an Aachen seine berühmte Graphik "Das Männerbad".

1600-1650

Errichtung eines Seuchenhospitals (zur Isolierung von Pest-, Fleckfieber- und Pockenkranken) vor dem Aachener Adalbertstor in der Schervielsburg.

1622

Erlaß einer Hospitalordnung durch den Aachener Magistrat. Man legte die Aufgabenteilung unter den in Aachen ansässigen religiösen Ordensgemeinschaften fest, die sich der ambulanten und stationären Krankenpflege widmeten. Danach übernahmen die Ordensgemeinschaften der Alexianer und Cellitinnen die ambulante Fürsorge, die Elisabethinnen im Elisabeth-Hospital die stationäre Pflege. 1630 richteten die Elisabethinnen in ihrem Hospital am Münsterplatz eine Station für kranke Frauen ein.(An der Stelle der heutigen Sparkasse.) Im Laufe des 16. Jahrhunderts entwickelte es sich zum Bürgerspital . Als bedeutendstes Hospital Aachens übertrug man der Verwaltung des Bürgerspitals auch die Obhut über die der anderen Aachener Spitäler.

17. Jahrhundert

Eine Reihe bedeutender Ärzte waren in der Barockzeit in Aachen tätig: Franciscus Fabricius Ruremundanus, Petrus de Spina, Mathäus Geyr, Franciscus Tourniel und Franciscus Blondel. Sie wirkten als amtlich zugelassene Stadt- und als Badeärzte. Zusätzlich machten sie sich durch ihre wissenschaftlichen Publikationen weit über Aachen hinaus einen Namen. Durch sie und andere niedergelassene Ärzte wuchs Aachen zu einem der angesehensten Heilbäder Europas im 17. und 18. Jahrhundert heran.

1630

Die Alexianerbrüder widmeten sich seit 1630 verstärkt der stationären Betreuung von Geisteskranken in ihrem Aachener Kloster (25 bis 30 Plätze) am Alexianergraben. Später bürgerte sich dafür der heute noch gebräuchliche Name Alexianerkrankenhaus ein.

1652-1703

Der bedeutende Stadt- und Badearzt Franciscus Blondel (1613-1703), seit 1652 in Aachen ansässig, machte mit seinen balneologischen Schriften die alte Kaiserstadt als Kurbad in Europa sehr bekannt. Nach seinen Plänen wurden die Aachener Bäder- und Kurhäuser weiter ausgebaut (Korneliusbad, Herrenbad und Rosenbad). Er führte die Trinkkur bei Magen- und Darmleiden ein und förderte die Anlage von öffentlich zugängigen Thermal-Brunnen im Stadtgebiet. Er schrieb 1688 ein berühmtes Buch über die Aachener Thermalquellen, Bade- und Trinkkuren, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde: "Auszfürliche Erklärung und augenscheinliche Wunderwirkung deren heylsamen Badt- und Trinkwässeren zu Aach."