Neuartige ADP-Ribose gesteuerte Aktivierung bei einer Speziesvariante des humanen Apoptosekanals TRPM2

ADP-Ribose (ADPR) ist ein zellulärer Metabolit des NAD-Stoffwechsels, der auf unterschiedliche Weise mit der durch oxidativen Stress ausgelösten Apoptose verknüpft ist. Dazu gehört die sogenannte ADP-Ribosylierung d.h. das enzymatische Anheften einzelner oder mehrerer ADPR-Reste an bestimmte Proteine bzw. an das Chromatin. Außerdem existiert bei Säugern ein spezieller Ionenkanal, der durch die Bindung von ADPR an seine C-terminale Enzymdomäne aktiviert wird. Der daraus resultierende massive Kalziumeinstrom trägt maßgeblich zum Absterben der Zelle bei. Die bevorzugte Expression des humanen TRPM2 in Immunzellen sowie in diversen neuronalen Zellen (z.B. Mikroglia) macht ihn zu einem potentiellen Mediator für eine Reihe von pathologischen Prozessen (z.B. Diabetes mellitus, Morbus Alzheimer). Bei der Untersuchung einer Speziesvariante des TRPM2 aus der Seeanemone Nematostella vectensis haben wir jetzt zeigen können, dass diese Variante völlig anders mit ADPR interagiert als der humane TRPM2 (PLoS ONE 11(6): e0158060. doi:10.1371). Während Kanal- und Enzymdomäne beim humanen TRPM2 funktionell untrennbar miteinander verknüpft sind, agieren bei der Nematostella-Variante beide Domänen unabhängig voneinander mit ADPR.

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