Rückenmarksnahe Anaesthesie

Operationen an Armen und Beinen und im Bereich der Genitalen können in Regionalanaesthesie durchgeführt werden. Bei diesen Verfahren werden Nerven, die zu dem betroffenen Körperteil führen, mit Hilfe eines Medikamentes (Lokalanaesthetikum) zeitweise betäubt und in der Schmerzweiterleitung gehindert, (vergleichbar mit der örtlichen Betäubung beim Zahnarzt).

Dazu wird das entweder in die Nähe der Nervenwurzeln im Wirbelsäulenkanal (rückenmarksnahe Anaesthesie) oder in Gefäßnervenscheiden am Arm oder in der Leiste (periphere Nervenblockaden) injiziert. Diese Verfahren sind gut verträglich und sicher.

Die rückenmarksnahe Anaesthesie wird entweder als Spinal- oder Lumbalanaesthesie durchgeführt bzw. als Epiduralanaesthesie aufrecht erhalten.

Bei der Spinalanaesthesie wird mit einer dünnen Nadel ein Lokalanaesthetikum in den Rückenmarkskanal im Lendenwirbelsäulenbereich injiziert. In diesem Bereich schwimmen die Ausläufer des Rückenmarks frei im Nervenwasser, weswegen dieser Teil auch als "Pferdeschwanz" in der Anatomie bezeichnet wird. Die Wirkung setzt nach wenigen Minuten ein und hält einige Stunden an.

Bei der Epiduralanaesthesie wird das Lokalanaesthetikum in einen Fettgewebsraum, der vor dem Hirnwasserkanal liegt, injiziert. Dies geschieht mit Hilfe eines dünnen Katheters (dünner Schlauch), der in diesen Raum eingebracht wird. Die Wirkung setzt langsamer als bei der Spinalanaesthesie ein und eine effektive Schmerztherapie wird postoperativ ermöglicht.

Zwar können Sie bei diesen Narkosenformen während der Operation wach bleiben, jedoch ist es ohne weiteres möglich, dass Sie ein Beruhigungsmedikament oder Schlafmittel erhalten.

Ein Hinweis: Aus Sicherheitsgründen werden wir Sie immer auch auf eine Vollnarkose aufklären, damit im Falle einer nicht ausreichenden Schmerzausschaltung oder einer notwendigen Erweiterung des Eingriffs, die Operation trotzdem (weiter) durchgeführt werden kann. In etwa 1-2% der Fälle ist dieses bei der Spinal- oder Periduralanaesthesie, in 10-15% der Fälle ber Plexusanaesthesie notwendig.

Ähnlich wie bei einer Vollnarkose erhalten Sie eine Prämedikation und einen Tropf. Anschließend kommen Sie auch in den Aufwachraum.

Zu den Risiken und Nebenwirkungen:

Bei Einsetzen der Wirkung der Spinalanaesthesie können bedingt durch eine Gefäßweitstellung Blutdruckabfälle auftreten. Um dies zu verhindern erhalten Sie unmittelbar vor Narkosebeginn Infusionslösungen. In seltenen Fällen kann es bei der Spinalanesthesie, in Ausnahmefällen auch bei der Epiduralanaesthesie zu kurzfristigen Kopfschmerzen kommen. Bei der Epiduralanaesthesie kann es in Einzelfällen durch unbeabsichtigte Injektion des Lokalanesthetikums in den Hirnwasserkanal zu einer sogenanten "hohen Spinalanaesthesie" bzw. durch unbeabsichtigte Injektion in die Blutbahn zu unerwünschten Wirkungen auf das Nervenleitsystem kommen. Beide Komplikationen lassen sich durch geeignete Techniken nahezu ausschließen.

Die Gefahr von passageren oder bleibenden Nervenverletzungen ist minimal und in der Literatur mit weniger als 2 Fällen auf 10000 Regionalanaesthesien angegeben. Obwohl dies also sehr selten ist, sind wir verpflichtet, Sie darauf hinzuweisen, dass Nervenverletzungen auch sehr, sehr seltenen zu einer permanenten schweren Behinderung führen können.

Die peripheren Nervenblockaden machen sich die anatomische Begebenheit zu Nutze, dass Nerven die den Arm bzw. das Bein versorgen an einigen Stellen des Körpers dicht gebündelt in einer großen Hülle zusammenliegen. Am Arm ist das in der Achselhöhle bzw. am Schlüsselbein und am Bein in der Leiste. In diesen Regionen sind sie mit Hilfe einer dünnen Nadel für das Lokalanaesthetikum zugänglich. Diese Nadel ist verhältnismäßig stumpf, womit die Gefahr von Nervenläsionen vermieden wird. Zur besseren Lokalisation wird ein schwacher Reizstrom (0,1 mA) auf die Nadel gegeben. An Hand von Muskelzuckungen kann die Ärztin oder der Arzt die Lage der Nadelspitze zu den Nerven beurteilen. Bis diese Form der Betäubung wirkt, kann es bis zu 45 Minuten dauern.

Zwar können Sie bei diesen Narkosenformen während der Operation wach bleiben, jedoch ist es ohne weiteres möglich, dass Sie ein Beruhigungsmedikament oder Schlafmittel erhalten.

Ein Hinweis: Aus Sicherheitsgründen werden wir Sie immer auch auf eine Vollnarkose aufklären, damit im Falle einer nicht ausreichenden Schmerzausschaltung oder einer notwendigen Erweiterung des Eingriffs, die Operation trotzdem (weiter) durchgeführt werden kann. In etwa 1-2% der Fälle ist dieses bei der Spinal- oder Periduralanaesthesie, in 10-15% der Fälle der Plexusanaesthesie notwendig.

Ähnlich wie bei einer Vollnarkose erhalten Sie eine Prämedikation und einen Tropf. Anschließend kommen Sie auch in den Aufwachraum.