OP-Kurs der MKG-Chirurgie Aachen mit Teilnehmern aus vier Kontinenten

Im März 2014 veranstaltete die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Frank Hölzle den „International Course for Flap Raising and Microsurgery“. Der Kurs wurde in Kooperation mit Univ.-Prof. Wolff von der TU München und dem Honorary Consultant Mr. David Mitchell aus Großbritannien ausgerichtet und hatte die Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich zum Thema.

Im ersten Kursabschnitt wurde den Teilnehmer Schritt für Schritt die Hebung verschiedener Gewebetransplantate vermittelt. Nach Rekapitulation der Anatomie und der operativen Indikationen der verschiedenen Lappenplastiken wurden die Operationen zunächst in ihren Schlüsselschritten theoretisch dargestellt und anschließend durch die Kursleiter am anatomischen Präparat demonstriert. Die Kursteilnehmer bekamen dann selbst die Möglichkeit, unter Aufsicht der Experten, die demonstrierten Operationstechniken am Präparat anzuwenden. Als Leitlinie diente dem Kurs dabei die 2. Auflage des englischsprachigen Lehrbuchs „Raising of Microvascular Flaps", herausgegeben von den Professoren Wolff und Hölzle.

Im Rahmen des 40igsten Kurs-Jubiläums wurde eine neue Technik, welche das Präparieren am anatomischen Präparat der realen Situation im Operationssaal noch näher bringt, erfolgreich eingeführt. Mit dieser weltweit erstmals in einem OP-Kurs angewandten Methode werden mit einer Perfusionsmaschine das Pulsieren der Arterien, die Durchblutung der Lappenplastiken und ihre venöse Drainage mit einer rot gefärbten Flüssigkeit täuschend echt simuliert. Die Teilnehmer bekommen dadurch die Gelegenheit, sich bereits am anatomischen Präparat an die Durchblutungssituation zu gewöhnen und entsprechend zu handeln. Weiterhin können sie ihren Operationserfolg sofort und adäquat kontrollieren.

Der Fokus der zweiten Kurshälfte lag auf dem Erlernen mikrochirurgischer Naht- und Präparationstechniken. Den Kursteilnehmern wurde dabei die Chance geboten, schrittweise das Operieren von mikrochirurgischen Anastomosen zu erlernen. Nach Vermittlung der Grundtechniken an Modellen wurde der Schwierigkeitsgrad stetig gesteigert. Schließlich lernten die Teilnehmer selbst Gefäße mit einem Durchmesser von nur 1 mm sicher durch feinste Nähte zu vereinigen. Neben dem Erlernen der chirurgischen Techniken nahmen die Teilnehmer auch die Gelegenheit war, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.

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Der im Laufe der letzten 20 Jahre etablierte und kontinuierlich optimierte Kurs fand nun zum 40igsten mal statt und genoss wieder höchste internationale Anerkennung.
27 Kursteilnehmer aus 4 verschiedenen Kontinenten erhielten dieses Jahr die Chance, während des auf Jahre ausgebuchten Kurses, diese komplexen chirurgischen Techniken zu erlernen und diese dabei zum Teil als Pioniere der Mikrochirurgie in ihren Heimatländern einzuführen.

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