AG Polytrauma und Inflammation

Die häufigste Todesursache für Patienten unter 40 Jahren ist das schwere Trauma. Trotz stetiger Verbesserung der Versorgungsqualität besteht eine anhaltend hohe Mortalität. Nach Überstehen der Akutphase (Haupttodesursachen: akuter Blutverlust und schweres Schädelhirntrauma) stören vor allem komplexe posttraumatische Immunreaktionen häufig die Regenerationsabläufe und münden in schwerwiegenden Komplikationen wie der Sepsis oder dem Multi-Organversagen.

Die AG Polytrauma- und Schock unter er Leitung von PD Dr. K. Horst beschäftigt sich daher mit der Identifikation möglicher prädiktiver Faktoren, die den klinischen Verlauf des Patienten beeinflussen.  Dazu gehören Studien zur frühen Identifikation von Patienten mit akutem Blutverlust, dem richtigen Zeitpunkt für die angemessene operative Versorgung sowie deren Form und die im Rahmen des Traumas auftretenden immunologischen Veränderungen sowie deren Modulation. Es werden vor allem inflammatorisch aktive Mediatoren, deren Wirkweise und Dynamik charakterisiert sowie das komplexe Zusammenspiel zwischen zellulären und humoralen Faktoren analysiert. Besonders im Fokus stehen dabei Untersuchungen zum Organ-Cross-Talk bei dem Wechselwirkungen zwischen initial verletzten bzw. scheinbar unverletzten Organen und deren Interaktion auf die Entwicklung von Komplikationen identifiziert werden. Neben einer eigenen Serodatenbank beteiligt sich die AG dazu im Rahmen des Netzwerkes Traumaforschung (NTF) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie an einer nationalen Biobank für Traumapatienten, die insbesondere für die Erforschung von potenziellen Biomarkern an großen Patientenzahlen geeignet ist. Zudem wurden mehrere national und international ausgezeichnete translational-experimentelle Modelle zur Erforschung klinischer Fragestellungen entwickelt und erfolgreich etabliert. Zur Durchführung von Projekten und Analysen greift die AG nicht nur auf die technischen Möglichkeiten des klinikeigenen Labors zurück, sondern kooperiert eng mit zahlreichen Instituten und Forschungseinrichtungen an der RWTH und internationalen Partnern. 

 

Arbeitsgruppenleiter:
Priv.-Doz. Dr. med. Klemens Horst
khorstukaachende

Team:
Dr. med. F. Bläsius (fblaesiusukaachende)
Dr. med. E. Bolierakis (ebolierakisukaachende)
N. H. Becker
Ü. Mert
Dong Chen
Zhihai Jin