Feiern ohne Reue: Bei Silvesterböllern ist Vorsicht angesagt

Für viele ist Silvester ohne Feuerwerk nur das halbe Vergnügen. Doch jedes Jahr nimmt der Spaß für viele Menschen kein gutes Ende: Sie landen mit Verletzungen in der Notaufnahme. Auch in der Uniklinik RWTH Aachen werden rund um den Jahreswechsel wieder Menschen mit Handverletzungen erwartet – insbesondere deshalb, weil wegen der Corona-Krise keine öffentlichen Feuerwerke gestattet sind, der Verkauf untersagt ist und darum vermehrt mit dem Zünden nicht zugelassaner Silvesterböller gerechnet werden muss.  

Wenn Patienten mit Handverletzungen aufgrund von Silvesterböllern eingeliefert werden, sind meistens ein oder mehrere Finger oder gar die ganze Hand betroffen. „Daher sollten Liebhaber von Raketen, Knallern und Böllern besonders vorsichtig und umsichtig sein“, rät Univ.-Prof. Dr. med. Justus P. Beier, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie an der Uniklinik RWTH Aachen. „Und falls doch etwas passiert: Suchen Sie bei einer Verletzung Ihrer Hand auf jeden Fall sofort einen geeigneten Spezialisten, also einen Handchirurgen auf.“

Schließlich hat die Hand einen besonders komplexen Aufbau, bei dem feine Strukturen wie Knochen, Sehnen, Nerven und Gefäße in enger Nachbarschaft zueinander liegen. Verletzungen und Erkrankungen der Hand bergen daher die Gefahr einer dauerhaften Funktionseinschränkung. Mit ihrer Fachkenntnis und Erfahrung gewährleisten die Handchirurgen die bestmögliche Behandlung aller Verletzungen an der Hand – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge.

Tipps für den Umgang mit Silvesterböllern

Für den Schutz der Hände empfiehlt sich, komplett auf Silvesterböller zu verzichten. Grundsätzlich sollten immer folgende Ratschläge beherzigt werden:

  • Kaufen Sie Feuerwerkskörper nur im Fachhandel.
  • Lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig und achten Sie auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung).
  • Am besten nur Feuerwerkskörper verwenden, die nicht in der Hand gezündet werden müssen.
  • Verwenden Sie keine selbst gebastelten oder manipulierten Feuerwerkskörper. Sie sind besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet.
  • Lagern Sie Feuerwerkskörper verschlossen und in sicherem Abstand, keinesfalls jedoch am Körper.
  • Wenn Sie Alkohol getrunken haben: Hände weg von Feuerwerkskörpern!
  • Feuerwerkskörper, die nicht explodiert sind, nicht noch einmal zünden. Am besten sammeln Sie solche ein und entsorgen sie. Damit schützen Sie Kinder und Jugendliche, die am Neujahrstag Blindgänger sammeln und nachzünden.
  • Knaller und Böller sollten für Kinder und Jugendliche tabu sein.

Mehr Informationen gibt es auf dem Patientenportal der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie e.V.: www.handexperten.com

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