Informationen zu Stalking

Infoflyer aus dem Vorgängerprojekt, Januar, 2014

“Stalking”

Unter dem Begriff ‚Stalking‘ versteht man die absichtliche, wiederkehrende Belästigung und Verfolgung eines Menschen, sodass er in seiner Lebensweise stark beeinträchtigt ist und seine Sicherheit gefährdet wird.

Jeder Mensch kann ein Stalking-Opfer werden. In den meisten Fällen sind Stalker und Stalkerinnen keine fremden Personen, sondern Ex-Partner/Ex-Partnerin, Bekannte, Kollegen oder Familienangehörige. Der Beginn des Stalkens verläuft oft schleichend. Viele Opfer trauen sich nicht mit jemanden über ihre Situation zu sprechen, entweder aus Angst vor dem Täter oder aus Sorge, von ihrem sozialen Umfeld nicht ernst genommen zu werden.

Wenn Sie von einem Stalker/ eine Stalkerin belästigt werden:

  • Zögern Sie nicht Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten, alarmieren Sie die Polizei bei unmittelbaren Bedrohungen (Notruf 110)
  • Erwirken Sie eine einstweilige Verfügung: Sie können mit Hilfe eines Rechtsbeistands erreichen, dass der Stalker/die Stalkerin sich Ihnen nicht mehr nähern darf (‚Unterlassungsanspruch‘)

Wichtige Verhaltensweisen:

  • Keinen Kontakt! Teilen Sie dem Täter/der Täterin nur einmal und unmissverständlich mit, dass Sie keinen Kontakt mehr wünschen. Bleiben Sie konsequent und lassen Sie sich nicht auf weitere Kontaktversuche ein, jede Reaktion von Ihnen stärkt den Stalker/die Stalkerin.
  • Benachrichtigen Sie ihr Umfeld! Öffentlichkeit kann schützen, Stalker versuchen häufig über Freunde, Bekannte und Familie mit Ihnen in Kontakt zu treten.
  • Sammeln Sie Beweise! Dokumentieren Sie Kontaktversuche des Täters/der Täterin, bewahren Sie Nachrichten und Geschenke auf, senden Sie sie nicht zurück und reagieren Sie nicht auf diese Annäherungsversuche.

Typische Kennzeichen des Stalkings:

  • Wiederholte Belästigung durch Anrufe, Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, SMS, E-Mails
  • Unerwünschte Geschenke wie Blumen oder Briefe als ‚Liebesbeweis‘
  • Ständige Verfolgung, Auflauern oder Belästigung im Büro, Zuhause oder in der Freizeit
  • Drohungen die auf dem Anrufbeantworter hinterlassen werden, Verleumdung, Beleidigungen (auch im Internet, Cyberstalking)
  • Beschädigung des Eigentums, Nötigungen, in manchen Fällen bis hin zu körperlicher Gewalt