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an den Biochemischen Instituten werden biochemische und zellulläre Prozesse von der molekularen Ebene über zelluläre Systeme bis hin zu Tiermodellen untersucht. Hierbei interessieren uns einerseits die grundlegenden biochemischen Mechanismen aber auch, wie diese Prozesse z. B. in entzündlichen oder onkologischen Erkrankungen verändert sind, und wie Fehlfunktionen zur Krankheitsentstehung beitragen.

Am Institut und Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Bernhard Lüscher) befassen wir uns mit der Signalübertragung von der Zellmembran in den Zellkern, mit den Auswirkungen auf die Expression von Genen und mit den dadurch beeinflussten zellulären Konsequenzen wie Zellwachstum und Zelldifferenzierung. Hier stehen Prozesse wie der Zellzyklus, die Apoptose, die Autophagie und die Proteinbiosynthese im Fokus. Diese zellulären Vorgänge untersuchen wir im Zusammenhang mit der Tumorentstehung, der Neurodegeneration und der Virusabwehr. Dabei ist für uns von besonderem Interesse, zu verstehen, welche molekularen Mechanismen diesen Prozessen zu Grunde liegen. Um die Funktionsweise von beteiligten Enzymen definieren zu können, analysieren wir Proteinstrukturen, nutzen molekulares Modelling und charakterisieren Inhibitoren. Des Weiteren nutzen wir Proteomics-Ansätze, um die Interaktoren der Enzyme zu identifizieren. Die daraus abgeleiteten molekularen Prinzipien untersuchen wir in biochemischen und zellbiologischen Ansätzen sowie in Modellorganismen.

Am Institut und Lehrstuhl für Biochemie und Molekulare Zellbiologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Wolfram Antonin) werden Forschungsschwerpunkte im Bereich Zellkernbiologie und Zellzyklusforschung bearbeitet. Wir wollen verstehen, wie der Zellkern am Ende der Zellteilung wieder aufgebaut wird, so dass er seine Funktionen in der Interphase wie die DNA Replikation und Transkription wahrnehmen kann. Das beinhaltet die Fragen, wie die Kompartimentierung zwischen Zellkern und der restlichen Zelle durch die Kernhülle wieder etabliert, wie zeitgleich der hocheffiziente und gut kontrollierte Transport durch die Kernhülle mittels Kernporenkomplexe ermöglicht, und wie das hochkompakte mitotische Chromatin dekondensiert wird.

Am Institut für Biochemie und Molekulare Immunologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Michael Huber) interessiert uns die Biologie der Mastzelle, mit dem Schwerpunkt auf intra- sowie interzellulären Kommunikationsprozessen. Wir wollen verstehen, wie Mastzellen über ihre Oberflächenrezeptoren z.B. Allergene oder bakterielle Bestandteile erkennen, welche intrazellulären Signalprozesse dadurch aktiviert werden und welche pro-entzündlichen Mediatoren (Zytokine) daraufhin gebildet und sezerniert werden. Dies schließt die Frage nach der Rolle des endoplasmatischen Retikulums ein, welches über die Kommunikation mit dem Zellkern die Menge der produzierten Zytokine reguliert sowie das Überleben oder den Tod der Mastzelle reguliert.