Prävention
Krebsprävention und Krebsvorsorge - Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung (2003)
Krebs kann viele Ursachen haben: Genetische Veränderungen (Mutationen), zum Beispiel durch Umwelteinflüsse, vererbte genetische Anlagen und andere Risikofaktoren wirken zusammen und können einzeln oder gemeinsam den Beginn einer Krebserkrankung verursachen. Etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen ließen sich durch Vermeidung von Umweltfaktoren und Umstellung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten beeinflussen (Quelle: DM Parkin, L Boyd und LC Walker, British Journal of Cancer (2011) 105; 577-581).
Wie kann man Krebs vorbeugen?
Im Allgemeinen sollte man versuchen, krebsauslösende Faktoren, wie beispielsweise Zigarettenrauchen, zu vermeiden. In einigen Fällen kann man sich auch vor Umweltfaktoren schützen (zum Beispiel Sonnencreme bei UV-Bestrahlung oder Impfung gegen bestimmte Viren).
Der Europäische Kodex gegen den Krebs* führt in seiner dritten Fassung von 2003 folgende sieben Punkte aus dem Bereich der Lebensführung auf.
- Rauchen Sie nicht! Wenn Sie rauchen, sollten Sie so schnell wie möglich damit aufhören. Wenn Ihnen dies nicht gelingt, rauchen Sie nicht in Gegenwart von Nichtrauchern.
Das CIO Aachen bietet hierzu ein präventives Programm „Nichtrauchen-ist-Cool-Euregio (NICE)“ für Kinder und Jugendliche an. - Vermeidung von Übergewicht. Versuchen Sie, sich täglich körperliche zu betätigen (Fahhrad fahren, Spazieren gehen, Schwimmen etc.).
- Essen Sie mehrmals täglich abwechslungsreiches Obst und Gemüse und begrenzen Sie den Verzehr tierischer Fette.
- Begrenzung des Alkoholkonsums auf zwei Getränke pro Tag für Männer beziehungsweise eines für Frauen.
- Vermeidung übermäßiger Sonnenexposition besonders bei Kindern und Jugendlichen. Schützen Sie sich vor Sonnenbränden.
- Strikte Einhaltung der Vorschriften für den Umgang mit krebserregenden, beziehungsweise potenziell krebserregenden, Substanzen und Strahlen.
- Nehmen Sie an Programmen zur Impfung gegen Hepatitis-B- und Humanes-Papillom-Virusinfektionen teil.
Krebsvorsorge
Bei Krebserkrankungen wird der Behandlungserfolg von der möglichst frühen Entdeckung der Erkrankung mit bestimmt. Wird die Erkrankung im Frühstadium erkannt, so bestehen oft gute bzw. bessere Heilungsaussichten. Leider entziehen sich derzeit noch viele Krebsarten einer Früherkennung. Darum richtet sich das Hauptaugenmerk der Krebsvorsorge auf die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs, Hautkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Im Einzelnen umfasst der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen in der Krebsvorsorge zur Früherkennung von Krebs folgende Untersuchungen (Quelle: Krebsinformationsdienst des DKFZ):
Krebsvorsorge für Frauen
- Krebsvorsorge für Frauen ab 20 Jahre:
einmal jährlich Untersuchung des äußeren und inneren Genitals, von 20 bis 34 eine jährliche Abstrich-Untersuchung von Gebärmuttermund und Gebärmutterhals - Krebsvorsorge für Frauen ab 30 Jahre:
einmal jährliche Brust- und Hautuntersuchung mit Anamnese zu Beschwerden, Veränderungen, Abtasten von Brust und regionären Lymphknoten und der Anleitung zur Selbstkontrolle - Krebsvorsorge für Frauen ab 35 Jahre:
alle drei Jahre Test auf humane Papillomviren (HPV) in Kombination mit einem Pap-Abstrich;
alle zwei Jahre gezielte Befragung nach Hautveränderungen und Inspektion des gesamten Körpers einschließlich des behaarten Kopfes - Krebsvorsorge für Frauen ab 50 Jahre:
von 50 bis einschließlich 54 einmal jährlich Dickdarm- und Rektumuntersuchung mit Abtasten des Enddarms und Hämokkulttest auf Blut im Stuhl - Krebsvorsorge für Frauen von 50 bis 69 Jahren:
alle zwei Jahre Mammografiescreening, Einladung zur Röntgenuntersuchung der Brust durch zertifizierte Screeningeinheiten - Krebsvorsorge für Frauen ab 55 Jahre:
zweimal im Abstand von mindestens zehn Jahren Darmspiegelung (Koloskopie) und/oder weiterhin alle zwei Jahre Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl
Krebsvorsorge für Männer
- Krebsvorsorge für Männer ab 35 Jahre:
alle zwei Jahre gezielte Befragung nach Hautveränderungen und Inspektion des gesamten Körpers einschließlich des behaarten Kopfes - Krebsvorsorge für Männer ab 45 Jahre:
einmal jährlich Prostata-, Genital- und Hautuntersuch mit Anamnese zu Veränderungen, Beschwerden und Abtasten von Prostata und Lymphknoten - Krebsvorsorge für Männer ab 50 Jahre:
ab 50 zweimal im Abstand von mindestens zehn Jahren Darmspiegelung (Koloskopie);
ab 50 bis einschließlich 54 einmal jährlich Dickdarm- und Rektumuntersuchung mit Abtasten des Enddarms und Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl;
ab 55 alle zwei Jahre Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl
Unabhängig von der gesetzlich geregelten Früherkennung von Krebs kann jeder einzelne auch selbst etwas tun, damit möglicherweise auch andere Krebsarten rechtzeitig erkannt werden können. Insbesondere bei Prostata-, Brust, Haut- oder auch Hodenkrebs lässt sich durch regelmäßige Selbstkontrolle und Abtasten die Chance erhöhen, die Krankheit rechtzeitig zu entdecken. Unsere Spezialisten geben Auskunft, wie man dabei selbst am besten vorgeht und worauf zu achten ist.