Am 02. April 2025 veranstaltete die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik RWTH Aachen ihr zweites Digital-Symposium. Bei dieser interdisziplinären Veranstaltung diskutierten Fachleute aus Psychotherapie, Pädagogik, Recht und Forschung über die Erkennung und Prävention von digitalen Risiken, besonders im Hinblick auf Kinder und Jugendliche. Dazu passend lautete das diesjährige Motto „Digitale Welten – Echte Herausforderungen“.
Das Symposium teilte sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Von neun bis 13 Uhr konnten Besucher im CT² Center for Teaching and Training Aachen Fachvorträgen lauschen. Im Anschluss gab es in den Räumlichkeiten der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Uniklinik RWTH Aachen die Möglichkeit, diverse Workshops zu besuchen.
Thematisch ging es bei dem Symposium um verschiedene Gefahren, die das Internet für junge Menschen birgt: dazu gehören Mediensucht, digitale Gewalt und Onlineextremismus. Ira-Katharina Petras, die als Psychologin an der Uniklinik RWTH Aachen arbeitet und forscht, unterstreicht die Bedeutung einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesen Themen: „In einer Zeit, in der digitale Medien das Aufwachsen, Lernen und das soziale Miteinander tiefgreifend verändern, braucht es fundiertes Wissen, eine reflektierte Haltung und innovative Konzepte – sowohl für die Prävention als auch für die therapeutische Versorgung.” Den Einfluss dieser Medien auf die psychische Gesundheit der Heranwachsenden zu untersuchen, spielt dabei eine wichtige Rolle. Aber auch die Frage: Wie kann präventiv und therapeutisch gegen diese Phänomene vorgegangen werden?
Hierzu stellten die Expertinnen und Experten konkrete Programme und Maßnahmen vor, wie zum Beispiel das verhaltenstherapeutische Programm „Res@t”, ein Adoleszenten- und Eltern-Training zur Behandlung von spezifischen Internetnutzungsstörungen. Es wurde mitentwickelt durch den Redner Jan-Ole Cloes, M. Sc. und Doktorand am Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes und Jugendalters. Univ.-Prof. Dr. med. Michael Siniatchkin, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik RWTH Aachen, präsentierte eine App-Toolbox, die genutzt werden kann, um international anerkannte, standardisierte Diagnose- und Screeninginstrumente zu bündeln und Behandelnden somit eine Orientierungshilfe zu verschaffen. Auch KI-Chatbots haben das Potenzial, in der praktischen Psychotherapie zukünftig unterstützend zu wirken, wie Diplom-Psychologe Stefan Lüttke von der Universität Greifswald beleuchtete.
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