Forschungsgruppe Holtbernd

Translationale multimodale Bildgebung und Neuromodulation

Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit der Charakterisierung funktioneller neuronaler Netzwerke bei Bewegungsstörungen. Hierzu werden verschiedene bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Positronen-Emission-Tomografie (PET) eingesetzt. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Erforschung der Effekte der tiefen Hirnstimulation (Hirnschrittmacher) beim essentiellen Tremor und in der Identifizierung von strukturellen, funktionellen und metabolischen Hirnveränderungen bei der Parkinsonerkrankung. Das Ziel unserer klinisch orientierten Forschung ist ein besseres Verständnis der diesen Erkrankung zugrunde liegenden Störungen der Hirnfunktion und deren therapeutische Beeinflussbarkeit. Im Rahmen der Jülich-Aachen-Research-Alliance (JARA-BRAIN) besteht eine enge Kooperation mit dem Lehrstuhl von Prof. Shah am Forschungszentrum Jülich.

Leitung

Jun.-Prof. Dr. med. Florian Holtbernd
Tel.: 0241 80 89709
Fax: 0241 80 82444
fholtberndukaachende

Jossamin Ayobi (cand. med.)

Anne-Sophie Brand (cand. med.)

Lara Hansen

Solange Volnov (cand. med.)

Prof. Dr. N.J. Shah, INM-4, Forschungszentrum Jülich

Prof. Dr. med. Wolfgang Oertel, Klinik für Neurologie, Universitätsklinik Marburg

Univ.-Prof. Dr. med. Kathrin Reetz, Klinik für Neurologie, Universitätsklinik Aachen

PD Dr. med. Michael Sommerauer, INM-3, Forschungszentrum Jülich und Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Köln

Prof. David Eidelberg, Feinstein Institute für Medical Research, Manhasset, NY, USA

Univ.-Prof. Steffen Leonhardt, Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik, Aachen

Markus Lüken, Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik, Aachen

Prof. Dr. med. Carsten Eggers, Klinik für Neurologie, Knappschaftskrankenhaus Bottrop

Forschungsprojekte

Es ist gut bekannt, dass bereits geringe Mengen Alkohol bei vielen Patienten mit essentiellem Tremor (ET) zu einer Linderung der Beschwerden führen. Es wird vermutet, dass dieser Effekt im Wesentlichen durch Wirkung von Alkohol an s.g. Gamma-Amino-Buttersäure (GABA)-Rezeptoren vermittelt wird. Weiterhin gibt es Hinweise dafür, dass Alkohol den  abnorm gesteigerten Blutfluss im Kleinhirn von ET Patienten normalisiert. In diesem Zusammenhang ist bedeutsam, dass nahezu alle verfügbaren medikamentösen Therapien des ET auf eine Modulation des GABAergen Systems abzielen. Nicht alle Patienten sprechen jedoch auf diese Therapien an, die Gründe hierfür sind weitestgehend unbekannt. Im Rahmen dieser Studie untersuchen wir mittels multimodaler Magnetresonanztomografie (MRT) Alkohol induzierte Veränderungen des Blutflusses, des GABAergen Systems und funktioneller Aktivität bei ET Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen.

Es werden ET Patienten und gesunde Personen ab 18 Jahren gesucht.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an den Studienleiter Prof. Holtbernd (fholtberndukaachende, Tel.: 0151/59993357 (Mailbox)).

Diese Studie wird am Forschungszentrum Jülich durchgeführt (INM-4, Direktor: Prof. Shah). Hier steht ein moderner, s.g. Ultrahochfeld-MRT (UHFMRT) Scanner zur Verfügung mit einer Feldstärke von 7 Tesla. Untersucht werden Pat. mit idiopathischem Parkinsonsyndrom (IPS) und essentiellem Tremor (ET), sowie gesunde Kontrollprobanden/innen. Beim IPS besteht führend ein Untergang dopaminerger Neurone in der Substantia nigra, der letztlich zu komplexen Veränderungen innerhalb neuronaler Kreisläufe von Kleinhirn, Basalganglien, Thalamus und Motorkortex führt. Beim ET werden Veränderungen innerhalb neuronaler Verschaltungen zwischen Kleinhirn, Thalamus und Motorkortex angenommen. Zudem werden degenerative Veränderungen des Kleinhirns von einigen Autoren postuliert. Für beide Erkrankungen bestehen zudem Hinweise auf eine Veränderung der extrazellulären Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) Konzentration in verschiedenen Hirnstrukturen. Klinisch besteht insbesondere in Frühstadien eine Verwechslungsgefahr zwischen IPS und ET. Die UHFMRT bietet im Vergleich zu konventionellen Scannern eine  ungleich höhere Auflösung, die nahe an den histologischen Bereich heranreicht. In Kombination mit neuartigen Sequenzen und Methoden der Datenauswertung besteht so die einmalige Möglichkeit postulierte Konzepte zur Pathophysiologie des IPS und ET in vivo darzustellen. Die Studie soll zu einem besseren pathophysiologischen Verständnis und einer effizienteren Differentialdiagnose von IPS und ET beitragen. Mittelbar soll ein Beitrag zur Individualisierung und Verbesserung von Therapiekonzepten beim IPS und ET geleistet werden. 

Gesucht werden Patienten/innen mit IPS oder ET ab dem vollendeten 18 Lebensjahr sowie gesunde Kontrollprobanden/innen.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an den Studienleiter Prof. Holtbernd (fholtberndukaachende, Tel.: 0151/59993357 (Mailbox)).