Speicheldrüsen und minimal-invasive Verfahren

Neben der konservativen Behandlung von Entzündungen und Immunerkrankungen der Speicheldrüsen sind wir auf die Diagnostik (Ultraschall, Speicheldrüsenendoskopie) und drüsenschonende Therapie von Speichelsteinen und anderen Speicheldrüsenerkrankungen spezialisiert.

Die Behandlung von Speicheldrüsenerkrankungen betrifft ein weites Feld von konservativen und chirurgischen Maßnahmen, welche in der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie vollumfänglich angeboten wird.

Was sind typische Zeichen von Speichelsteinen? Wie machen sich Tumore bemerkbar?

Die typischen Beschwerden dieser Erkrankungen sind Schwellungen im Bereich der Wange oder des Unterkiefers, besonders bei Mahlzeiten.

Gerade bei Entzündungen können auch ausgeprägte Schmerzen hinzutreten. Bei Tumoren findet sich meist eine dauerhafte Schwellung, welche typischerweise nicht schmerzhaft ist.

Welche Therapieoptionen gibt es?

Während die Speicheldrüsen oft noch trotz der Verletzungsgefahr benachbarten Strukturen (Gesichtsnerv) operativ in Vollnarkose andernorts entfernt werden, werden in Aachen schonendere Behandlungsmethoden, wenn immer möglich und medizinisch indiziert, angewandt.

  • Gutartige Tumore der Ohrspeicheldrüsen werden meist mit Schonung des gesunden Drüsengewebes und Überwachung des Gesichtsnerven in Vollnarkose entfernt.
  • Speichelsteine können in der Mehrheit der Fälle mithilfe der Speichelgangendoskopie in örtlicher Betäubung erfolgreich behandelt werden. Gelegentlich wird die Endoskopie durch eine Gangerweiterung in örtlicher Betäubung ergänzt.

Obstruktive Erkrankungen sind Ursache für wiederkehrende Schwellungen in den großen Speicheldrüsen. Bei diesen Erkrankungen liegt eine Obstruktion bzw. ein Hindernis im Ausführungsgang der betroffenen Speicheldrüse vor. Dadurch wird der Speichelaustritt erschwert, es kommt zu einem Speichelstau. Die Beschwerden treten gehäuft im Zusammenhang mit Mahlzeiten auf, da hier die Speichelsekretion deutlich angeregt wird. Eine gestaute Drüse kann nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch Infektionen begünstigen. Eine prolongierte Obstruktion führt dazu, dass die Speicheldrüse ihre Funktion langsam einstellt.

Eine Speichelgangendoskopie (Sialendoskopie, Sialoskopie, Speichelendoskopie) wird bei der Unterkieferspeicheldrüse und der Ohrspeicheldrüse durchgeführt, um Steine des Ausführungsganges zu entfernen und Verengungen zu erweitern. Verwendet werden speziell gefertigte Speichelgangendoskope mit einem Durchmesser von 0,8 bis 1,1 mm. Diese Mikroendoskope können bis zu zwei Arbeitskanäle zur Spülung und Instrumentierung haben. Erreichbare und mobile Steine können auf diese Weise endoskopisch entfernt werden. Der Eingriff erfolgt in lokaler Betäubung.

Dr. Ogen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die endoskopische Untersuchung der Speicheldrüsen und die Behandlung der entsprechenden Erkrankungen ist in den allermeisten Fällen in örtlicher Betäubung im Wachzustand möglich. Der Aufwand ist vergleichbar mit einer zahnärztlichen Prozedur. Bei Bedarf werden Schmerzmittel verabreicht oder mit nach Hause gegeben.

Bei Patient mit der Verdachtsdiagnose einer obstruktiven Erkrankung der Speicheldrüsen erfolgt zunächst in unserer Poliklinik eine Ultraschalluntersuchung der Kopf- und Halsregion, mit besonderer Beachtung der Speicheldrüsen. Zur besonderen Darstellung der Ausführungsgänge der Speicheldrüsen kann es notwendig sein, die Speichelsekretion, z.B. mit Vitamin C, anzuregen.

Falls der Verdacht durch diese Untersuchung bestätigt wird, wird die Endoskopie geplant. Sialendoskopische Untersuchungen mit dem Ziel der Diagnosefindung werden ambulant durchgeführt. Falls ein Stein entfernt werden muss, ist eine stationäre Überwachung notwendig.