Notfall Schlaganfall – Was tun?

Notruf:

Patient/Angehörige: 112

Rettungsdienste/Ärzte: 0241 80-80173 (UKA Notfallkoordinator)

Uniklinik-intern DECT 36041 (Neurologe Notaufnahme), 35033 (Neurologe Stroke Unit)

Der Schlaganfall ist ein Notfall. Er ist die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter.

Diagnostik und Therapie müssen unverzüglich eingeleitet werden. Jede Minute zählt („time is brain“, „lost time ist lost brain“).

Sollten Sie sich bei sich oder Personen in Ihrem Umfeld Symptome eines Schlaganafalls entdeckten, rufen Sie den Rettungsdienst 112 an.

Ein Schlaganfall (auch Gehirnschlag, Hirninfarkt oder englisch Stroke genannt) ist eine plötzlich (schlagartig) auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, bei der Nervenzellen absterben. Das Ausmaß eines Schlaganfalls hängt davon ab, wie groß das Gebiet im Gehirn ist, in dem Nervenzellen zu Grunde gehen und für welche Funktionen es benötigt wird.

Für die Symptome des Schlaganfalls ist ausschlaggebend, welcher Teil des Gehirns betroffen ist und wie schwerwiegend die Ausfälle sind. Das bedeutet, die Symptome können sehr unterschiedlich sein.

Zu den Symptomen können gehören:

  • Plötzlich einsetzende Schwäche oder Lähmung auf einer Körperseite, zum Beispiel eines Armes, Beines oder im Gesicht
  • Sprachschwierigkeiten oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen.
  • Sehstörungen (zum Beispiel Doppelbilder, verschwommenes Sehen, vorübergehender Sehverlust auf einem Auge, halbseitiger Ausfall eines Gesichtsfelds)
  • Schwindel mit Gangunsicherheit, Verlust von Gleichgewicht oder Koordination
  • Plötzliche Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit
  • Plötzliche auftretende sehr starke Kopfschmerzen

Etwa jeder dritte Schlaganfall kündigt sich zuvor durch flüchtige Durchblutungsstörungen des Gehirns an, so genannte transitorische ischämische Attacken (TIA). TIAs dauern nur wenige Minuten, allenfalls einige Stunden. Sie sind Warnzeichen für eine Schlaganfall, der in absehbarer Zeit drohen kann.

Für die Akutbehandlung steht an dem Universitätsklinikum Aachen eine spezielle Station (Stroke Unit) für den Schlaganfall zur Verfügung. Sie ist die einzige zertifizierte (zuletzt Juni 2018) überregionale Stroke Unit der Region mit der Erweiterung einer „comprehensive Stroke Unit (cSU)“.

Die Uniklinik RWTH Aachen ist koordinierendes Zentrum des Schlaganfall-Netzwerkes West (SNW, www.schlaganfall-netzwerk-west.de), welches im Februar 2019 erstmals als sogenanntes Neurovaskuläres Netzwerk (NVN) zertifiziert wurde. Im SNW wird im Besonderen die Akutversorgung von schwerbetroffenen Schlaganfallpatienten koordiniert. Hier kommen seit dem Jahr 2010 (neuro-)radiologische endovaskuläre („Schlaganfall-Katheter“) Behandlungen in der Aachener Uniklinik zum Einsatz. Mittlerweile profitieren jährlich über 150 Patienten vom Einsatz dieser modernen Schlaganfallakutversorgung. 

Quelle: Kompetenznetz Schlaganfall