Linearbeschleuniger der neuesten Generation geht in Betrieb

Die Strahlentherapie spielt bei der Heilung vieler Tumorerkrankungen eine entscheidende Rolle: Etwa 60 Prozent aller Krebspatienten erhalten während ihres Therapieverlaufs eine Bestrahlung. An der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Uniklinik RWTH Aachen wurde nun ein hochleistungsfähiger Linearbeschleuniger der neuesten Generation in Betrieb genommen. Das Gerät ist eine von drei Erstinstallationen in Deutschland und ermöglicht eine noch präzisere Bestrahlung, mit der auch komplizierte Tumoren im Kopf- und Körperbereich bestrahlt werden können. Der Tumor wird exakt lokalisiert und bestrahlt; gleichzeitig verkürzt sich die Behandlungsdauer von etwa 20 auf gerade einmal drei Minuten.

Ziel einer jeden Strahlentherapie ist die Zerstörung von Krebszellen durch gezielten Beschuss mit Röntgenstrahlen beziehungsweise Elektronen. Die rund fünf Millionen Euro teure „Elekta Axesse“ ist eine Hochpräzisions-Radiotherapieanlage, die Computertomographie, roboterunterstützte Anpassung der Patientenlagerung und Beschleunigertechnik miteinander verbindet. Mit dem Gerät können Karzinome, Tumore und Metastasen im gesamten Körper behandelt werden. Die Bestrahlung hemmt das Wachstum von Tumoren oder zerstört sie völlig. Seine ausgeklügelte Technik verknüpft dabei Computertomographie mit computergestützter Patientenlagerung und Bestrahlungstechnik.

Höchstmaß an Präzision

Diese neue Technologie bietet den Patienten ein Höchstmaß an Genauigkeit bei der Bestrahlung. Der Einsatz des Linearbeschleunigers ermöglicht den Experten der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Uniklinik RWTH Aachen, den Tumor millimetergenau zu lokalisieren, die Bestrahlung besonders präzise darauf auszurichten, und das umliegende Gewebe somit weitgehend zu schonen. Dazu trägt auch eine weitere wichtige Eigenschaft des Geräts bei: die verbesserte Bildgebung. Vor der Bestrahlung wird ein Bild erstellt, das einem CT-Bild ähnelt. Auf diesem erkennt der Experte nicht nur die Lokalisierung des Tumors, sondern auch die gesunden Organe. Laut Univ.-Prof. Dr. med. Michael Eble, Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, profitieren die Patienten im hohen Maße von dem modernen Gerät: „Das neue Gerät unterstützt sowohl verschiedene Arten von intensitätsmodulierter Strahlentherapie als auch die bildgesteuerte Radiotherapie. Zusätzlich zu diesen Bestrahlungstechniken ist es das aktuell modernste Ganzkörper-Stereotaxie-System, um Hochpräzisionsstrahlentherapie und Radiochirurgie an Kopf und Körper durchzuführen. Kurz: Dieser Linearbeschleuniger ist noch präziser, noch nebenwirkungsärmer und noch zeitsparender. DieBehandlungsdauer beträgt nur drei Minuten.“ Zudem freue er sich besonders über die Neugestaltung des Raumes: „Der Raum ist groß, hell und freundlich. Das macht den Aufenthalt für unsere Patienten ein wenig angenehmer."

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