IPA Bauprojekt: Neubau Erweiterungsgebäude OP-Säle (EOP)

Bauherr: 
Universitätsklinikum Aachen AöR
Pauwelsstr. 30
52074 Aachen

Vertreten durch die ukafacilities:
ukafacilities GmbH
Schneebergweg 51
52074 Aachen

Projektbeschreibung

Das Universitätsklinikum Aachen (UKA) plant den Neubau Erweiterungsgebäude OP-Säle (EOP). Mit diesem Vorhaben sollen die Voraussetzungen für eine moderne, leistungsfähige und zukunftsorientierte OP-Infrastruktur geschaffen werden. Hierfür sollen in dem Neubau 12 hochkomplexe Operationssäle, eine neue zentrale Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) sowie ein automatisiertes Sterilgut- und Materiallager realisiert werden. Die hochkomplexen OP-Säle sind basierend auf modernsten geräteunterstützten Operationsmethoden konzeptioniert. Darunter befinden sich hybride OPs mit Angiographieanlagen, mobiler und stationärer intraoperativer Bildgebung sowie robotische Operationstechniken.

Der Neubau ist zwischen dem Hauptgebäude des Klinikums (UBFT/PF) und dem Versorgungsgebäude (VER) einschließlich des Zwischenbauwerks sowie in direkter Nachbarschaft zum derzeit entstehenden Gebäude für Operative Intensivpflege und dem Perinatalzentrum (OIP-PNZ) vorgesehen. Die unmittelbare Nähe ermöglicht eine Anbindung an die Bestandsgebäude, welche aus betriebsorganisatorischen Gesichtspunkten essenziell ist.

Eine Anbindung ist bislang auf der Etage -2 an das UBFT/PF geplant. Auf dieser Ebene ist die zentrale Operationsabteilung des Bestandsgebäudes des UKA verortet. Durch die Anbindung soll ein durchgängiger "blauer Bereich" geschaffen werden und eine Synchronisierung der derzeitigen Strukturen mit dem Neubau stattfinden. Im Rahmen der Synchronisierung sind Flächen auf der Etage -2 im Bestand baulich anzupassen.
Eine weitere Anforderung ist die Schaffung einer Verbindung zwischen dem Neubau und dem OIP-PNZ in Form einer "Brücke" auf Höhe der Etage 1, um einen direkten, postoperativen Patiententransport zwischen den herzchirurgischen Patienten und der zugehörigen Intensivstation zu ermöglichen. Weiterhin wird die Anforderung gestellt eine direkte Anfahrt an das Gebäude zum Zwecke der Belieferung umzusetzen.
Bei der Planung der Kubatur sind insbesondere Anforderungen des Denkmalschutzes, die bauliche Anschlussfähigkeit und das Potenzial einer südlichen Erweiterung zu beachten.

Die Grundlagenermittlung wird derzeit in Form der Erstellung eines Raum- und Funktionsprogramms bearbeitet. Diese wird bis Dezember 2025 abgeschlossen und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW zur Freigabe übergeben.

OP-Neubau setzt auf IPA – Was steckt dahinter?

Für den Neubau des Erweiterungsgebäude OP-Säle setzt die Uniklinik RWTH Aachen auf die Integrierte Projektabwicklung (IPA) – ein kollaboratives Vorgehen, bei dem Bauherr, Planer, Ausführende und Medizintechnik-Partner von Beginn an in einem gemeinsamen Team zusammenarbeiten. Ziel ist eine früh abgestimmte, effiziente und qualitätssichere Realisierung des hochmodernen OP-Gebäudes.

Im Rahmen der IPA wird dieses gemeinsame Team frühzeitig zu einer Allianz formiert und über einen Mehrparteienvertrag (MPV) vertraglich miteinander verbunden. Im Unterschied zu traditionellen Abwicklungsmodellen, in denen Planung und Ausführung getrennt voneinander erfolgen, entsteht durch die frühe Partnerintegration ein gemeinsames Verständnis der Projektziele sowie eine Arbeitskultur, die auf Kooperation, Transparenz und gemeinsamer Verantwortung beruht.

Entscheidungen erfolgen transparent und nach dem Prinzip Best for Project. Durch die Kombination moderner Methoden – wie Co-Location, Lean-Management und BIM-basierter Planung – und der partnerschaftlichen Ausrichtung des IPA-Modells lassen sich die komplexen Anforderungen des Projekts bereits frühzeitig gemeinsam optimieren.

Für den Neubau EOP in Aachen ist dies besonders wichtig, da das Vorhaben hohe Automations- und Steuerungsanforderungen moderner OP-Technologien, die Integration anspruchsvoller Anlagen- und Medizintechnik sowie die funktionale Anbindung an das bestehende Gebäude- und OP-Umfeld umfasst.

Die Integrierte Projektabwicklung (IPA) mit Mehrparteienvertrag ist in Deutschland ein zunehmend etabliertes Projektabwicklungsmodell, das bereits in einer Vielzahl von Bauvorhaben erfolgreich umgesetzt wird. Besonders im Gesundheitsbau – einschließlich Pharma-, Krankenhaus- und Laborprojekten – wächst die Zahl der IPA-Vorhaben kontinuierlich. Der aktuelle IPA-Report 2025 dokumentiert 43 abgeschlossene, laufende oder in Vorbereitung befindliche Projekte, von denen sich 34 bereits in der Ausführung oder im Abschluss befinden. 35 dieser Projekte werden von öffentlichen Bauherren getragen.

Mit IPA stellt sich das UKA diesen besonderen Anforderungen eines hochkomplexen OP-Neubaus und schafft zugleich die Voraussetzungen, um modernste medizinische Möglichkeiten dauerhaft auf höchstem Niveau zu realisieren. Für weiterführende Informationen zu IPA verweisen wir auf die Webseite des IPA-Kompetenzzentrums unter [Wissen | IPA Zentrum | Integrierte Projektabwicklung] sowie auf den aktuellen IPA-Report des KIT unter [Jahresbericht]. 

Für Rückfragen und Anmerkungen im Projekt steht ein Ansprechpartner aus dem IPA-Beratungsteam zur Verfügung: vergabeebnerstolzde.

1. Marktdialog

Am 04.12.2025 fand der erste Marktdialog zum Neubau EOP mit beeindruckender Beteiligung und großer Resonanz statt. Ziel der Veranstaltung war es, den Markt frühzeitig und umfassend über das Projekt zu informieren sowie das Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit zu wecken.

Im Mittelpunkt standen die Vorstellung des Neubaus mit seinen Rahmenbedingungen, Besonderheiten und Herausforderungen sowie die Einführung in das Projektabwicklungsmodell der Integrierten Projektabwicklung (IPA). Dabei wurden die Vorteile des Modells erläutert und aufgezeigt, welche Besonderheiten das Verfahren mit sich bringt. Zudem wurden die vergaberechtlichen Anforderungen thematisiert, die bei öffentlich geförderten Neubauprojekten zwingend zu beachten sind.

Ein Projektstrukturplan gab einen transparenten Überblick über die verschiedenen Projektbestandteile. Anschließend wurde – sowohl vor Ort als auch digital – in einer offenen Fragerunde angeregt über mögliche Vergabepakete und Beteiligungsformen diskutiert.

Die Präsentation des Marktdialogs vom 04.12.2025 sowie die Aufzeichnung der Onlineveranstaltung stehen hier zur Verfügung:

Ein weiterer Marktdialog ist für Kalenderwoche 4 geplant und wird voraussichtlich am 21.01.2026 als Onlineveranstaltung stattfinden.

Die Uniklinik Aachen und ihre Tochtergesellschaft ukafacilities GmbH bedanken sich herzlich für den regen Austausch und die positive Resonanz, die der Neubau des EOP bereits jetzt erfährt.