10 Jahre Hoffnung und Fortschritt: der Bereich Allogene Stammzelltransplantation und Zelltherapie der Medizinischen Klinik IV der Uniklinik RWTH Aachen feiert Jubiläum

Ein Jahrzehnt allogene Stammzelltransplantation für Erwachsene – Ein Rückblick auf medizinische Meilensteine und bewegende Begegnungen

Ein besonderer Tag für die Uniklinik RWTH Aachen und alle, die mit ihr verbunden sind: Mit einer feierlichen Veranstaltung im Seminarraum der Uniklinik beging die Medizinische Klinik IV das 10-jährige Bestehen der Station SZT1, die sich auf die allogene Stammzelltransplantation und Zelltherapie bei Erwachsenen spezialisiert hat. Rund 180 ehemalige Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie Mitglieder des interdisziplinären Behandlungsteams kamen zusammen, um dieses bedeutende Jubiläum zu feiern.

Den feierlichen Auftakt der Veranstaltung machte Univ.-Prof. Dr. med. Tim Brümmendorf, Direktor der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Stammzelltransplantation (Medizinische Klinik IV). In seiner Begrüßungsrede würdigte er die Entwicklung  des Bereichs der Allogenen Stammzelltransplantation und Zelltherapie und das hohe Engagement des gesamten Teams, das sich seit einem Jahrzehnt mit großer Kompetenz, Herz und Ausdauer für schwerkranke Menschen einsetzt.

Es folgte ein Grußwort des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden der Uniklinik, Univ.-Prof. Dr. med. Joachim Windolf, der die interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg betonte:
„Die allogene Stammzelltransplantation gehört durch die technischen Anforderungen und die zwingend notwendige Zusammenarbeit vieler Disziplinen zu den komplexesten Verfahren in der Medizin. Diese Interdisziplinarität wird am Standort der Uniklinik RWTH Aachen hervorragend gelebt.“

Prof. Dr. med. Edgar Jost, Leiter der Stammzelltransplantation bei Erwachsenen, blickte in einem Vortrag auf die bewegte Geschichte der SZT1 zurück – von den ersten Transplantationen über die stetige Weiterentwicklung des Therapiespektrums bis hin zu zukunftsweisenden Zelltherapien wie der CAR-T-Zelltherapie. Auch das persönliche Engagement des Teams und der enge Austausch mit den Patientinnen und Patienten wurden hervorgehoben.

Für einen Moment des Innehaltens sorgte Axel Schneider. Er sprach eindrucksvoll über die tiefgreifenden Veränderungen, die eine bösartige Erkrankung für Betroffene und ihre Familien bedeutet. Seine Worte riefen eindrücklich in Erinnerung, dass der medizinische Fortschritt auch immer mit menschlichem Schicksal verbunden ist und das Einlassen auf neue Beziehungen – zum Behandler-Team notwendig sind um diese zu meistern.

Für den musikalischen Rahmen sorgten mehrere Beiträge zweier junger Musikerinnen der Aachener Musikhochschule, die der Veranstaltung eine würdige und zugleich persönliche Atmosphäre verliehen. Im Anschluss an das offizielle Programm stand der Austausch zwischen Patientinnen, Patienten, Angehörigen und dem Behandlungsteam im Mittelpunkt – ein lebendiger Beweis dafür, wie viel Vertrauen und Zusammenhalt in den vergangenen zehn Jahren gewachsen sind.

Ein Ort der Hoffnung seit 2014

Die Eröffnung der interdisziplinären Station SZT1 im November 2014 war ein Meilenstein in der Versorgung von Menschen mit hämatologischen Erkrankungen in unserer Region. Seitdem wurden auf der Station fast 500 Patientinnen und Patienten mit den Stammzellen eines Spenders transplantiert – eine komplexe, risikoreiche, aber oft lebensrettende Therapieform. Die Uniklinik RWTH Aachen ermöglichte damit die wohnortnahe Durchführung einer Hochleistungstherapie, die zuvor nur an wenigen spezialisierten Zentren verfügbar war.

Das Team der SZT1, bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Psychoonkologinnen und Psychoonkologen, Ernährungsexpertinnen  und Ernährungsexperten, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten und weiteren Fachkräften, hat sich seither kontinuierlich weiterentwickelt. Zahlreiche andere Fachdisziplinen wie die Transfusionsmedizin und die Strahlentherapie sind unerlässliche Kooperationspartner. Neben der allogenen Stammzelltransplantation bietet die Station mittlerweile auch CAR-T-Zelltherapien an – eine innovative Behandlung, bei der körpereigene Zellen des Patienten gentechnisch so verändert werden, dass sie gezielt Krebszellen erkennen und bekämpfen können.

Ausblick

Das Jubiläum war nicht nur Anlass zum Feiern, sondern auch zum Innehalten und zur gemeinsamen Reflexion. Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, was möglich wird, wenn medizinische Exzellenz auf Menschlichkeit trifft – und wie viel Mut, Vertrauen und Kraft sowohl auf Seiten der Patientinnen und Patienten als auch im Behandlungsteam notwendig sind, um schwere Erkrankungen zu bewältigen.

Nach zehn Jahren erfolgreicher Arbeit auf der Station SZT1 blickt die Uniklinik RWTH Aachen voller Zuversicht in die Zukunft – mit dem Ziel, auch weiterhin neue Wege in der Behandlung hämatologischer Erkrankungen zu beschreiten und Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Versorgung zu bieten.

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