Die Diagnostik in eine neue Dimension bringen: Wissenschaftler aus Aachen, Göttingen und Wuppertal erhalten Innovationspreis des Helmholtz-Zentrums

Für ihre Pionierleistungen auf dem Gebiet der histologischen Tomografie hat das Helmholtz-Zentrum in Berlin drei Wissenschaftler mit seinem Innovationspreis ausgezeichnet: den Physiker Prof. Dr. Tim Salditt von der Universität Göttingen, den Pathologen Prof. Dr. Danny Jonigk von der Uniklinik RWTH Aachen und den Pathologen und Anatomen Prof. Dr. Maximilian Ackermann von der Uniklinik RWTH Aachen und dem Helios Universitätsklinikum Wuppertal der Universität Witten/Herdecke. Das Auswahlkomitee würdigte insbesondere ihre bahnbrechenden Errungenschaften bei der Entwicklung der histologischen Tomographie, einer neuen hochauflösenden 3D-Röntgenbildgebungstechnik für Gewebe unter Verwendung von Phasenkontrast, und deren Anwendung zur Aufklärung von Gewebeveränderungen bei der histopathologischen Diagnostik. 

Der international ausgeschriebene Innovationspreis richtet sich insbesondere auf physikalische Grundlagenforschung und wird für herausragende, maßgeblich zur Weiterentwicklung der Technik, Methodik oder Nutzung von Synchrotronstrahlung beitragende Leistungen vergeben. In diesem Jahr kam es hierbei zu einer Premiere, da der Preis erstmals auch an zwei Mediziner vergeben wurde. Die beiden Pathologen Ackermann und Jonigk waren die ersten, die Synchrotronstrahlung in die Routinediagnostik am Institut für Pathologie der Uniklinik RWTH Aachen integriert haben. Salditt vom Institut für Röntgenphysik der Universität Göttingen gilt weltweit als einer der Pioniere auf dem Gebiet der holographischen Röntgenbildgebung und der virtuellen Histologie. 

Das Team hat die Methode der histologischen Tomografie entscheidend vorangetrieben und auf einzigartige Weise in die biomedizinische Forschung übertragen, insbesondere zur Aufklärung der akuten, subakuten und späten Gewebeschäden in Lunge und Herz bei Corona-Erkrankungen. Die Arbeit verdeutlicht den Brückenschlag zwischen moderner Röntgenoptik, innovativen Rekonstruktionsalgorithmen und klinisch relevanten Fragestellungen. Sie eröffnet neue diagnostische und pathophysiologische Einsichten in entzündliche, vaskuläre und onkologische Erkrankungen. 

Bild der drei männlichen Preisträger mit Blumen und Urkunden. Ein Mann steht links und eine Frau rechts von ihnen
Der Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2025 ging an die Professoren Danny D. Jonigk und Maximilian Ackermann (beide Uniklinik RWTH Aachen) und Professor Tim Salditt (Universität Göttingen) (v.l.n.r). Christian Schroer und Franziska Emmerling umrahmten die Preisträger. © Kevin Fuchs
Bild einer Plazenta
Computer-generierte Darstellung einer humanen Plazenta, gemessen mit der Methode der virtuellen 3D Histologie. Virtuell lassen sich beliebige Schnittbilder mit hoher Auflösung durch das Organ legen.Damit können die Längenskalen der Anatomie und Histologie verbunden und das ganz Organ z.B. auf Auffälligkeiten der Gewebearchitektur untersucht werden. Aus: J. Reichmann et al., PNAS Nexus 2025

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