Zentrum für Epileptologie

Seit Januar 2021 verfügt das Uniklinikum RWTH Aachen mit dem „Zentrum für Epileptologie Aachen“ über eine zusätzliche hochspezialisierte Behandlungsstruktur.

Das „Zentrum für Epileptologie Aachen“ ist das erste seiner Art in der Region. Vor dem Hintergrund der immer weiter zunehmenden medizinischen Spezialisierung und Komplexität soll es die flächendeckende medizinische Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Epilepsien verbessern und kontinuierlich weiterentwickeln.

Im Zentrum für Epileptologie Aachen werden die Kompetenzen vieler Akteure gebündelt. Kern des Teams ist das Direktorium, dem die Leiterin der Sektion Epileptologie an der Klinik für Neurologie, Prof. Weber, der Leiter der Sektion Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie, Prof. Häusler, an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und der Leiter der Klinik für Neurochirurgie, Prof. Clusmann, angehören.

Zudem finden sich verschiedene weitere Experten aus kooperierenden Kliniken des Uniklinikums Aachen (Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung-MZEB, Sozialpädiatrisches Zentrum-SPZ, Kinder- und Jugendmedizin, Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Neuropathologie, Humangenetik, Nuklearmedizin, Gynäkologie und Geburtsmedizin, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters) und dem Forschungszentrum Jülich (Physik der Medizinischen Bildgebung).

Bei Epilepsien im Kindes- und Jugendalter stehen insbesondere die möglichen Folgen der Epilepsie für die allgemeine Entwicklung und die Zukunftsperspektiven der Betroffenen im Fokus. Epilepsien im erwerbsfähigen Alter haben häufig Auswirkungen auf die soziale und berufliche Situation, für die Lösungen erarbeitet werden müssen. Epilepsien im höheren Lebensalter treten häufig in Folge anderer Erkrankungen (zum Beispiel eines Schlaganfalls) auf und sind in der Regel gut behandelbar. Als universitärer Maximalversorger kann das Uniklinikum Aachen mit dem Zentrum für Epileptologie in einem interdisziplinären Umfeld mit höchstem universitärem Qualitätsanspruch und großer Fachkompetenz die bestmögliche Versorgung von Epilepsie-Patienten all dieser Gruppen vorantreiben.

Durch die Bündelung der vorhandenen Kompetenzen wird es beispielsweise möglich sein die integrierte Versorgung von Epilepsie-Patienten sowie von Patienten mit psychogenen nicht-epileptischen Anfällen in allen Altersstufen verbessern, ein epilepsiechirurgisches Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiterentwickeln sowie Behandlungsstrategien interdisziplinär abstimmen. Auch die Abbildung gemeinsamer Standards und Wissensnetzwerke sowie die Erweiterung der Kompetenz auf dem Gebiet der Epileptologie in den anderen Fachabteilungen am Uniklinikum wird erleichtert.

Das Zentrum verfügt in der Patientenversorgung über folgende klinischen Schwerpunkte:

  • Prächirurgische Diagnostik und Epilepsiechirurgie für Erwachsene und Jugendliche. Für die nächsten Jahren wird auch die Versorgung von jüngeren Kindern angestrebt.
  • Differentialdiagnostik (Abgrenzung zu nicht-epileptischen Anfällen)
  • Klinisch integrierte Beratung von Patienten genetisch bedingter Epilepsien.
  • Beratung und Behandlung von Patientinnen mit Epilepsie hinsichtlich Kontrazeption und Schwangerschaft.
  • Behandlung von Patienten mit psychogenen nicht-epileptischen Anfällen im Erwachsenen- sowie Kindes- und Jugendalter.
  • Ketogene Diät
  • Behandlung von Epilepsiepatienten mit Mehrfachbehinderung