Das Hometreatment

Das Home Treatment (HoT) unterscheidet sich von der routinemäßig durchgeführten (häufig (teil-) stationären) Behandlung. Wie in der üblichen Behandlung werden unterschiedliche Berufsgruppen an der Behandlung beteiligt sein (Ernährungsberatung, Arzt, Fachtherapeuten, Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdiensts, Psychologe). Bei der inhaltlichen Arbeit bestehen keine Unterschiede zwischen den Behandlungsformen. Allerdings wird die Behandlung im HoT, d. h. die Behandlung zuhause, eine geringere Stundenanzahl als übliche Behandlung umfassen. Hierbei werden die Angehörigen intensiver in die Behandlung einbezogen.

In den ersten Wochen im Home Treatment erfolgen mehrere Behandlungsbesuche pro Woche Zuhause. Im Verlauf werden diese Besuche seltener. Hierbei erhält die/der Betroffene eine medizinische Betreuung, Psychotherapie durch eine Ärztin/einen Arzt oder Psychologin/Psychologen, Ernährungstherapie und Unterstützung durch Mitarbeitende der Pflege sowie Fachtherapeutinnen und -therapeuten (z.B. Ergotherapie, Physio- oder Mototherapie, Heil oder Sozialpädagogik). Die psychotherapeutische Behandlung findet vorwiegend im Einzel- und Familiensetting statt. Zusätzlich zu den Hausbesuchen nimmt die/der Betroffene regelmäßig in der Klinik an einer Gruppenpsychotherapie für HoT-Patienten teil. Es handelt sich entsprechend der aktuellen deutschen Behandlungsleitlinien um ein multimodales Behandlungsprogramm mit klar definierten Bausteinen, das von speziell auf dem Gebiet der Essstörungen ausgebildeten und angeleiteten interdisziplinären Teams durchgeführt wird. Die Besuchstermine zuhause und die Kliniktermine werden wöchentlich in Absprache mit der Familie festgelegt. Es erfolgen regelmäßige ärztliche Kontrollen und Blutuntersuchungen entsprechend der medizinischen Notwendigkeit.

Folgendes ist wichtig: Bei Komplikationen wird das HoT abgebrochen und die Behandlung so wie sonst üblich weitergeführt. Die Entscheidung liegt bei dem verantwortlichen Arzt bzw. der verantwortlichen Ärztin in Rücksprache mit der/dem Betroffenen und ihrer bzw. seiner Familie.