Modellprojekt CareConnect erfolgreich abgeschlossen

Wie kann die Pflege von morgen aussehen und wie kann Technik Pflegeheime, Fachärztinnen und -ärzte, sowie Pflegefachkräfte enger vernetzen? Das vom GKV-Spitzenverband geförderte Modellprojekt CareConnect lieferte Antworten darauf. Vom 01. Juni 2024 bis zum 31. August 2025 erprobte das Team um Projektkoordinator Prof. Dr. med. Jörg Brokmann, Leiter des Zentrums für klinische Akut- und Notfallmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen, ein umfassendes Telepflegesystem, mit dessen Hilfe Pflegekräfte bei fachlichen Fragen unterstützt werden konnten. Den Abschluss bildet eine gemeinsame Veranstaltung aller Beteiligten, bei der die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert wurden.

Gemeinsam mit den Aachener Seniorenzentren Haus Hörn und SKM Rothe Erde testete die Uniklinik RWTH Aachen verschiedene Anwendungsbereiche für Telepflege. Der Caritasverband des Bistums Aachen sowie die StädteRegion Aachen unterstützten das Konsortium. Die Seniorenzentren erhielten eine umfangreiche technische Ausstattung, darunter die Möglichkeit zur Videokonsultation, Übertragung von Vitalparametern, ein elektronisches Stethoskop sowie eine Spezialkamera zur Beurteilung von Hautveränderungen. Zusammen mit den Pflegekräften wurde festgelegt, in welchen Situationen digitale Unterstützung zur Beurteilung der Bewohnerinnen und Bewohner sinnvoll eingesetzt werden kann. Anschließend folgten feste Sprechstunden und Fallbesprechungen mit den Fachabteilungen Dermatologie, Zahnerhalt, Operative Intensivmedizin/Weaningstation und der Notaufnahme. Zusätzlich wurden Sprechstunden mit der MVZ Campus Praxis sowie die Anbindung der jeweils betreuenden Hausarztpraxen organisiert. 

Schnelle Hilfe per Telepflege 

Nach einer Testphase im Sommer 2024 starteten die digitalen Sprechstunden und Fallbesprechungen im Oktober 2024. Bis August 2025 wurden insgesamt 152 Fälle betreut. Das MVZ Campus Praxis übernahm unter anderem  Anfragen an die Wundmanagerin und bot mittwochs und freitags nachmittags Sprechstunden für akute Erkrankungen an. Die Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde erprobte mithilfe eines innovativen 3D-Zahnscanners, inwieweit sich Teile der Behandlung auch digital durchführen lassen. Vertreterinnen und Vertreter der Operativen Intensivmedizin und der Weaningstation führten regelmäßige Fallbesprechungen zu komplexen Bewohnerinnen und Bewohnern der ambulanten Intensivpflege im Haus Hörn durch. „Das System zur Telepflege konnte die Versorgung von pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern verbessern und die digitalen Kompetenzen aller Beteiligten steigern. Dank CareConnect konnten wir ein enges Kooperationsnetzwerk aufbauen, das auch über das Modellprojekt hinaus Bestand haben soll“, fasst Miriam Hertwig, Wissenschaftskoordinatorin im Zentrum für klinische Akut- und Notfallmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen, zusammen. Die abschließende Bewertung des Projekts erfolgt durch einen externen Evaluator. Ende November 2025 wird das Team seine Ergebnisse und Erfahrungen bei der Abschlussveranstaltung des GKV-Spitzenverbandes in Berlin vorstellen. 

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