Energiesparmaßnahmen in der Uniklinik RWTH Aachen

Nachhaltigkeit und Energieeinsparung sind Themen, die die Uniklinik schon seit Langem beschäftigen. Die massiv ansteigenden Energiepreise zeigen, dass die Maßnahmen nicht nur helfen, die Umweltbelastungen zu reduzieren, sondern auch die hohen Kosten einzudämmen. Dabei ist es für die Uniklinik zentral, dass die Patientenversorgung und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht eingeschränkt werden.

Es sind keine einfachen Zeiten. Bereits seit Jahren erhöhen sich die Kosten für die Energieversorgung kontinuierlich. Die Entwicklungen in den letzten Wochen haben allerdings noch einmal für einen erneuten Anstieg der Energiepreise gesorgt. Die Aachener Uniklinik arbeitet stetig daran, ihre Umweltbilanz zu verbessern, um insbesondere auch den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu reduzieren. Daher gründete die Uniklinik in der Vergangenheit mehrere Projektgruppen, die für unterschiedliche Bereiche mögliche Einsparmaßnahmen finden und deren Machbarkeit prüfen sollen. Die Ergebnisse führen zu unterschiedlichen Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs, die bereits beschlossen sind und deren Umsetzung läuft.

Regulierung der Raumluft-Temperatur

Im Hauptgebäude der Uniklinik arbeitet eine der größten Klimaanlagen der Welt. Das System sorgt nicht nur für stets gut gefilterte frische Luft, sondern auch für eine gleichbleibende Temperatur im Gebäude. Eine zentrale Einsparmaßnahme sind die neuen Zieltemperaturen der Klimaanlage: Das ist einerseits die Verringerung der Lufttemperatur um 1° C von 22° C auf 21° C im Winter. Andererseits wird in der restlichen Zeit des Jahres die Temperatur im gleichen Schritt erhöht werden: Das Gebäude wird auf 23° C statt auf 22° C herabgekühlt. Gleichzeitig wird die relative Luftfeuchte von 50 auf 45 Prozent reduziert. „Diese Maßnahmen haben natürlich einen direkten Einfluss auf die Mitarbeitenden und die Patientinnen und Patienten. Doch das Klima in den Räumen befindet sich weiterhin in dem Korridor der sogenannten Behaglichkeit eines Raums. Das liegt bei einer Temperatur zwischen 20° C und 25° C sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis 60 Prozent. Wir bewegen uns daher weiterhin innerhalb der Wohlfühlzone mit dem Wissen, dass das Wärme- und Kälteempfinden jedes Menschen natürlich individuell verschieden ist“, sagt Dirk Kulka, Projektmanager der ukafacilities GmbH. Zudem läuft derzeit noch die umfangreiche Modernisierung der Wärmerückgewinnungsanlagen in den Ablufttürmen des Uniklinik-Gebäudes. Hierbei macht man sich die Abluft der Klimaanlage zunutze, um die generierte Wärme erneut zur Beheizung des Gebäudes einzusetzen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Die Modernisierung der Wärmerückgewinnung und die veränderte Einstellung der Klimaanlage reduzieren den Gasverbrauch deutlich: Addiert kann die Uniklinik pro Jahr rund 17.000 Megawattstunden Gas einsparen – wovon fast 10.000 Megawattstunden allein auf die Wärmerückgewinnung zurückzuführen sind. Legt man einen Gaspreis von 200 Euro brutto pro Megawattstunde zugrunde, ist das eine Einsparung von etwa 3,4 Millionen Euro pro Jahr. Gleichzeitig ermöglichen die Maßnahmen eine Reduktion des CO2 -Ausstoßes von circa 3.400 Tonnen pro Jahr. Außerdem tauschen die Technikerinnen und Techniker in den Gebäuden der Uniklinik und des Franziskus die alten Halogenleuchtmittel gegen effizientere LEDs aus. Diese Maßnahme ist ebenfalls bereits vor längerer Zeit begonnen worden und lässt sich aufgrund der schieren Anzahl an Lampen in der gesamten Uniklinik nur schrittweise vollziehen. Langfristig kann dadurch eine Einsparung von etwa 2.800 Megawattstunden Strom und 1.340 Tonnen CO2 pro Jahr erwartet werden.

Energiesparen hat weiterhin Priorität

Das Aufspüren weiterer Energiesparpotentiale gehört zur täglichen Arbeit von Dirk Kulka und seinen Kollegen aus dem Geschäftsbereich Gebäudetechnik, denn bereits jeder Austausch veralteter Anlagetechnik geht mit der Suche und Auswahl eines energieeffizienteren Ersatzes einher. Dabei kalkulieren die Mitarbeitenden in den Projektgruppen auch Maßnahmen wie den Einbau von Bewegungsmeldern, um in bestimmten Bereichen die nicht benötigte Beleuchtung zu minimieren. Eine weitere Maßnahme, die aktuell geprüft wird, ist der Einbau einer Regenwasserzisterne beim Neubau der Psychiatrie, die ermöglichen würde, das neue Parkhaus mithilfe von Regenwasser zu reinigen. Um Maßnahmen wie diese zu erarbeiten, treffen sich die Verantwortlichen der Uniklinik alle vier Jahre bei einem sogenannten Energieaudit, wo sie den Bestand bilanzieren, weitere Einsparmöglichkeiten suchen und die Umsetzung neuer Ideen beratschlagen. Im kommenden Jahr findet das nächste Treffen statt. Dann beraten die Geschäftsbereiche Gebäudetechnik und Materialwirtschaft mit der ukafacilities GmbH weitere Schritte, um den ökologischen Fußabdruck der Uniklinik weiter zu verbessern

Mehr erfahren Fünf Fragen an – Dirk Kulka im Videointerview Energiesparen im Haushalt – wie geht das?

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