Wichtige Tätigkeitsfelder

Anfallsleiden

Etwa 2/3 unserer Patientinnen und Patienten leiden unter epileptischen Anfällen; entweder als eigenständiges Krankheitsbild oder als Folge einer Grunderkrankung. Wir behandeln Kinder sowohl im Notfall, als auch in der Dauertherapie und führen in diesem Rahmen jährlich mehr als 2500 EEG-, Langzeit-EEG bzw. Video-EG-Untersuchungen durch.

Zerebrale Gefäßerkrankungen

Gefäßerkrankungen sind im Kindes- und Jugendalter selten und beruhen auf sehr unterschiedlichen Grunderkrankungen. Sie stellen eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Wir behandeln erkrankte Kinder- und Jugendliche im Rahmen des Neurovaskulären Zentrums Aachen, einem Zusammenschluss aller an der Uniklinik RWTH Aachen auf diesem Gebiet tätigen Kliniken und Institute. Problematische Erkrankungsfälle werden regelmäßig in einer interdisziplinären Konferenz besprochen, um eine Behandlung auf höchstem Niveau zu gewährleisten.

Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems

Die Neuropädiatrie der Uniklinik RWTH Aachen hat einen Behandlungs- und Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems. Dazu zählen im Wesentlichen infektiöse Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen (ADEM, Multiple Sklerose). Unsere nationalen sowie internationalen Kooperationen ermöglichen uns, Ihr Kind auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand zu behandeln.

Frühgeborene

Bei Frühgeborenen besteht ein deutlich erhöhtes Risiko vielfältige Problem an verschiedenen Organsystemen zu entwickeln. Daher betreuen wir ehemalige Frühgeborene in enger Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Neugeborenenmedizin (Neonatologie) insbesondere im Sozialpädiatrischen Zentrum, um Ihnen zu helfen, drohende Entwicklungsstörungen rechtzeitig zu erkennen und zu therapieren.

Zerebralparesen

Der Begriff Zerebralparese bzw. Bewegungsstörung beschreibt verschiedene Beeinträchtigungen des Bewegungsablaufes, die auf eine hirnorganische Veränderung zurückgehen. Die Ursachen reichen von Schäden im Rahmen einer Frühgeburt und genetischen Störungen bis zu Erkrankungen des Stoffwechsels.
Die ambulante Behandlung dieser Kinder erfolgt insbesondere durch das multidisziplinäre Team unseres Sozialpädiatrischen Zentrums.
Unser Behandlungsspektrum umfasst Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage, die konservativ-medikamentöse Therapie sowie die Botulinum-Toxin-Behandlung (Kooperation mit der Klinik für Orthopädie) und die intrathekale Baclofen-Therapie (Pumpen-Implantation durch die Klinik für Neurochirurgie).

Neuromuskuläre Erkrankungen

Unsere neuromuskuläre Sprechstunde ist Teil des NeuroMuskulären Zentrums Aachen, einer auf die Behandlung neuromuskulär erkrankter Patienten spezialisierten Spezialambulanz. Betroffene Patienten werden innerhalb der Uniklinik RWTH Aachen regelmäßig in interdisziplinären Fallkonferenzen besprochen.
In der Klink für Kinder- und Jugendmedizin erfolgt die Diagnostik primär in der Hochschulambulanz. Schwer erkrankte Patienten werden auch mit der Option einer Palliativbetreuung im Sozialpädiatrischen Zentrum behandelt. Die Möglichkeit zur Heimbeatmung ist in Kooperation mit der Intensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin etabliert.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen gewinnen in der Kinder- und Jugendmedizin zunehmend an Bedeutung.
Wichtige Fragen betreffen den Ausschluss organischer Ursachen, die Etablierung eines tragfähigen langfristigen Behandlungskonzeptes bei Migräne, die Erfassung von Begleitproblemen bei Spannungskopfschmerzen, aber auch die Diagnose psychosomatischer Beschwerden.
Patienten mit Kopfschmerzen werden primär in der Hochschulambulanz behandelt. Bei chronischen Kopfschmerzen ist oft eine stationäre Aufnahme und Beobachtung zur besseren Einschätzung erforderlich. Ausgeprägte psychosoziale Problemen begründen eine Behandlung im Sozialpädiatrischen Zentrum, psychosomatische Beschwerden auch eine stationäre Therapie auf der Psychosomatischen Station.

Fehlbildungssyndrome

Bei betroffenen Kindern haben sich oft aufgrund genetischer Störungen verschiedene Organe bereits vor der Geburt nicht normal entwickelt, was nach Geburt beispielsweise zu Funktionsstörungen am Nervensystem, Skelettsystem oder den Nieren führt. Die Behandlung dieser Kinder erfolgt insbesondere durch das multidisziplinäre Team unseres Sozialpädiatrischen Zentrums.

Hydrozephalus

Der Hydrozephalus beschreibt eine übermäßige Ansammlung von Gehirnwasser im zentralen Nervensystem, beispielsweise beruhend auf einer Hirnblutung bei Frühgeborenen, einer Entzündung oder einer angeborenen Abflussstörung. Betroffene Kinder versorgen wir interdisziplinär zusammen mit der Klinik für Neurochirurgie und dem Institut für Neuroradiologie und können dadurch eine Beetreuung vom Frühgeborenen bis zum Jugendlichen mit Hydrozephalus rund um die Uhr sicherstellen.

Chronische Erkrankungen

Nicht selten sind Krankheiten nicht heilbar und führen bei betroffenen Patientinnen und Patienten sowie ihren Familien auf Dauer zu zusätzlichen psychischen und sozialen Problemen bzw. benötigen Hilfe durch multidisziplinäre Teams. Die meisten dieser Erkrankungen bereffen das Nervensystem. Aber auch Kinder mit Diabetes mellitus, mit verschiedenen Fehlbildungen, mit Rheumatischen Erkrankungen oder mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen können betroffen sein. Für all diese Familien kann das Sozialpädiatrische Zentrum bei der Bewältigung ihrer Probleme Hilfestellung leisten.

Störungen der körperlichen, sprachlichen, sozialen und geistigen Entwicklung

Nicht selten besteht zusätzlich zu einer organisch-neurologischen Erkrankung eine zusätzliche seelische bzw. geistige Störung, oder diese stehet sogar im Vordergrund. Gerade die Untersuchung und Behandlung dieser Störungen ist Aufgabe des multidisziplinären Teams im Sozialpädiatrischen Zentrum.

Störungen der Krankheitsbewältigung

Mitunter überfordert die Belastung durch typisch neurologische Probleme, wie Kopfschmerzen oder Anfälle, den Patienten; dann können beispielsweise zusätzliche psychogene Krampfanfälle, eine psychogene Schmerzerkrankung oder eine Blockade gegen die notwendige medizinische Behandlung (Non-Compliance) entstehen. Diese Kinder können krankheitsbegleitend im Sozialpädiatrischen Zentrum betreut werden. Bei Bedarf besteht zudem die Möglichkeit einer stationären Betreuung auf der Psychosomatischen Station, welche gemeinsam durch die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, betreut wird.