18. und 19. Jahrhundert

1769

Errichtung des Marianischen Spitals in der Jakobstraße. Es wurde nach der wohltätigen Stiftung der Bürgermeistersfrau Anna Maria von Wespien (gest. 1768) benannt. Man richtete es als Ergänzung des Elisabeth-Hospitals mit seiner Abteilung für kranke Frauen am Münstermarkt ein und bestimmte es für die stationäre Versorgung von männlichen Patienten.

1794-1814

Während der französischen Besatzungszeit (1792-1814) wurden ein "Wohltätigkeitsbüro" und eine "Hospizkommission" gegründet. Sie zentralisierte die Verwaltung der Hospitäler.

1823

Gründung des St. Vinzenz-Hospitals (100 Betten) als Siechenhaus für unheilbar Erkrankte.

1830

Gründung des "Mariannen-Instituts" (57 Betten) als "Wöchnerinnen-Asyl" für bedürftige "verheiratete" Schwangere und Wöchnerinnen. Es war das erste Entbindungsheim dieser Art in Preußen. Initiator war der Aachener Arzt Vitus Metz (1792-1866).

1838

Gründung der Taubstummen-Anstalt für die "bildungsfähigen taubstummen" Kinder der Rheinprovinz durch Daniel Hirsch (1819-1895).

1840

Gründung des "Ärztlichen Lesevereins" in Aachen. Nach der ersten Choleraepidemie in Deutschland von 1831/32, die auch Aachen heimsuchte, wurde ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch unter den Ärzten angestrebt. Dies führte zur Etablierung des "Ärztlichen Lesevereins" als medizinische Fortbildungsinstitution. Als ersten Bibliothekar wählte man den Aachener Arzt August Straeter (1810-1897).

1848-1854

Errichtung des Maria-Hilf-Hospitals (260 Betten) als konfessionelles Allgemeines Krankenhaus an der Monheimsallee in der Nachfolge des Elisabeth- und des Marianischen Hospitals. Aufgrund seiner großzügigen, dreiflügeligen Anlage mit großen hellen Krankensälen mit insgesamt 200 Betten galt es damals als eines der modernsten Krankenhäuser Preußens. Der Orden der Barmherzigen Schwestern übernahm die Krankenpflege. 1908 wurde es aufgelassen und 1912 abgerissen, um dem Neubau des Kurhauses Platz zu machen. Die Gartenanlage mit den großen rechteckigen Wasserbecken, die von dem Berliner Gartenarchitekten Peter Josef Lenné (1789 - 1866) gestaltet wurde, erinnert noch immer vor der heutigen Spielbank an dieses erste moderne Krankenhaus Aachens.

1850

Errichtung des Marien-Hospitals (170 Betten) in Burtscheid. Dieser Ort wurde 1897 nach Aachen eingegliedert.

1867

Eröffnung des evangelischen Luisenhospitals (144 Betten) am Boxgraben. Es wurde nach der Königin Luise von Preußen (1776 - 1810) benannt.

1885

Eröffnung des Städtischen Isolierspitals für Seuchenkranke (Typhus- und Cholera-Patienten) auf der Karlsburg (120 Betten). Im Jahre 1886 Erweiterung durch eingeschossige Gebäude in besonderer hygienischer Leichtbauweise.

1888

Gründung und Errichtung der Aachener Provinzial-Augenheilanstalt (26 Betten) für den Regierungsbezirk Aachen durch den "Verein für die Förderung der Arbeitsamkeit". Initiator war der Augenarzt Louis Alexander (1838 - 1897).


1892

Gründung des Medico-mechanischen Institutes , das nach dem schwedischen Orthopäden Gustaf Zander (1835-1920) auch Zanderanstalt genannt wurde. Dieses moderne "Fitness"-Institut wird von 1912 bis 1934 von dem Arzt Friedrich Pauwels (1885-1980) geleitet, der später zu einem Pionier der operativen Orthopädie werden sollte. Er begründete die Endoprothetik, in der nach biomathematischen Berechnungen chronisch kranke Hüftgelenke durch künstliche Gelenkteile ersetzt werden.