Nachruf: Die Universitätsmedizin Aachen trauert um Prof. Manfred Habedank

Prof. Dr. med. Habedank war langjähriger und sehr erfahrener Oberarzt und stellvertretender Direktor der Universitätskinderklinik Aachen. Seit 1976 leitete er das neugeschaffene Lehrgebiet „Zytogenetik“ in dieser Klinik. Er gehörte lange vor der Entschlüsselung der ersten menschlichen Erbanlage zu den Pionieren der klinischen Zytogenetik und hat auf diesem Gebiet vielbeachtete Arbeiten verfasst, die wichtige Bausteine für die Entwicklung der Pädiatrie und Humangenetik gelegt haben. Wir verdanken ihm nicht nur die Entdeckung des „Typ Aachen“ der Glucose-6-Phosphat Dehydrogenase-Defizienz; er hat auch technische Weiterentwicklungen angestoßen wie zum Beispiel 1971 die Auswertung von Chromosomenpräparaten mithilfe der Fernsehtechnik. Niemand käme heute auf den Gedanken, Chromosomen mit der Nagelschere aus Fotografien auszuschneiden und geordnet aufzukleben, wie es damals üblich war. Eine Vielzahl klinischer Beiträge von Manfred Habedank haben neue, auch weiterhin gültige Erkenntnisse geliefert, beispielsweise die Eingrenzung einer Down-Syndrom spezifischen Region auf dem Chromosom 21. Ein Lehrbuch für Studierende unterstreicht sein großes Engagement in der studentischen Lehre.

Manfred Habedank hat einen wertvollen Grundstein für den ab 1999 begonnenen Aufbau eines Instituts für Humangenetik in der Uniklinik RWTH Aachen gelegt. Er stand als Ratgeber in dieser nicht ganz einfachen Phase immer gern zur Verfügung. Seine Wurzeln in der Pädiatrie verdeutlichen gleichzeitig exemplarisch den Bezug der Humangenetik zur klinischen Medizin, der im Zeitalter der Genommedizin wieder ganz aktuell ist.     

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