Augen-/HNO-Heilkunde

Otoskopie-Besteck Modell "EFF" in Lederetui (um 1965)

Die Ophthalmologie (Augenheilkunde) nahm bereits in frühester Zeit einen hohen Stellenwert ein. Das Sehen galt in vielen Kulturen als der wichtigste der Sinne. Die erste wissenschaftliche Einrichtung auf dem Weg hin zu einer medizinisch begründeten Augenheilkunde, die Universitätsaugenklinik in Wien, wurde 1813 gegründet und blieb bis in das 19. Jahrhundert hinein das Zentrum der Ophthalmologie in Europa. 1851 erfand Hermann von Helmholtz den berühmten Augenspiegel, was eine genauere Diagnose von Erkrankungen des Auges ermöglichte. 1885 gab es eine erste elektrische Version dieses Augenspiegels. Bis in die 1960er Jahre hatte man im Bereich der Technik solche Fortschritte gemacht, dass erste Operationsmikroskope und gebündelte Lichtstrahlen zu operativen Eingriffen genutzt werden konnten.

Der Hörsinn hingegen rangierte in früheren Zeiten direkt hinter dem Sehen, doch die Geschichte der eigentlichen Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde beginnt erst im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. 1926 schlossen sich Vertreter aller drei Bereiche, die sich vorher strikt voneinander abgegrenzt hatten, zu einer gemeinsamen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zusammen. Erste Erfahrungen auf diesem gemeinsam bearbeiteten Feld gab es allerdings schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als verschiedene medizinische Fakultäten den Wert einer interdisziplinären Zusammenarbeit erkannt hatten und dies in ihren Veranstaltungen berücksichtigten. Erst kurz zuvor war man infolge des technischen Fortschritts zu grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen in diesen Bereichen gelangt.