Medizininformatik und Evidence Based Medicine im Modellstudiengang Medizin

In dem Pflichtmodul “Evidenz basierte Medizin und Medizinische Informatik” vermitteln wir Ihnen die Kompetenzen, die Sie als Ärztin oder Arzt im ersten Jahr Ihrer Berufstätigkeit oder zum Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten benötigen.

Wenn Sie Ihre Kompetenzen im Bereich Medizininformatik oder Medical Data Science vertiefen wollen, gibt es drei Rollenbilder in denen Sie tätig werden können:

  • Als Clinician Informatician sind Sie die Schnittstelle zwischen Krankenversorgung und Informatik dar. Dazu benötigen Sie ein Grundverständnis welche IT-Systeme es in den Kliniken gibt, wie diese zusammenarbeiten (Interoperabilität) und welche Herausforderungen es beim IT-Betrieb gibt, bzw. mit welchen Methoden man diesen sicher und für die Anwender zufriedenstellend gestalten kann.
  • Als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler verfügen Sie über ein breites Spektrum an Methoden im Datenmanagement und der Datenanalyse. Sie wissen, wie Sie Daten für die Forschung erheben oder erschließen, verarbeiten und analysieren können. In diesem Bereich hat die Medizininformatik sehr enge Schnittstellen zur Biometrie und Epidemiologie.
  • Als Teil des Entwicklungsteams kennen Sie die Prozesse und Grundprinzipien der Softwareentwicklung. Sie sprechen die Sprache der Softwareentwickler und kennen Methoden, wie sie die Prozesse in der Klinik erfassen und die resultierenden Erfordernisse und Anforderungen so beschreiben können, dass diese in gute Softwaresysteme oder digitale Medizinprodukte umgesetzt werden können.

Wir bieten zu allen drei Bereichen unterschiedliche Lehrveranstaltungen im Bereich der Qualifikationsprofile an. Da ein wesentliches Merkmal der Medizininformatik das interdisziplinäre und interprofessionelle Arbeitsumfeld ist, werden einige Module gemeinsam für die Studierenden der Humanmedizin, sowie der MINT-Fächer und er Lebenswissenschaften angeboten.

Hinweise auf die aktuellen Lehrveranstaltungen finden Sie im RWTHmoodle.

Hinweis: Vor dem Beginn einer Doktorarbeit empfehlen wir das Modul “QP BI014 How to research? Eine Reise durch den Werkzeugkasten für die patientenorientierte Forschung”. Das Modul findet als Blockkurs von einer Woche im Sommersemester statt. Eine frühzeitige Registrierung zum Beginn des Sommersemesters ist aufgrund der begrenzten Platzzahl zu empfehlen. Weitere Informationen zu Promotionen am Institut für Medizinische Informatik finden Sie hier.

  • Varghese J, Röhrig R, Dugas M. GMDS-Arbeitsgruppe „MI-Lehre in der Medizin“.  Welche Kompetenzen in Medizininformatik benötigen Ärztinnen und Ärzte? Update des Lernzielkatalogs für Studierende der Humanmedizin. GMS Med Inform Biom Epidemiol 2020;16(1):Doc02 doi: 10.3205/mibe000205
    Supplement: Lernzielkatalog NKLM-MI 2020
  • Röhrig R, Stausberg J, Dugas M. GDMS project group “Medical Informatics Education in Medicine”. Development of national competency-based learning objectives "Medical Informatics" for undergraduate medical education. Methods Inf Med 2013;52(3):184-8. doi: 10.3414/ME13-04-0001. Epub 2013 Apr 24.  doi: 10.3414/ME13-04-0001
    Supplement: NKLM-MI 2021 (engl)
  • Dugas M, Röhrig R, Stausberg J: Welche Kompetenzen in Medizinischer Informatik benötigen Ärztinnen und Ärzte? Vorstellung des Lernzielkatalogs Medizinische Informatik für Studierende der Humanmedizin. GMS Med Inform Biom Epidemiol 2012;8(1):Doc04 doi: 10.3205/mibe000128
    Supplement: Lernzielkatalog NKLM-MI 2012

 

Martin Dugas: Medizininformatik – Ein Kompendium für Studium und Praxis.

Das Buch ist in drei Kapitel aufgebaut. Für das Medizinstudium ist vor allem Kapitel 3 relevant. Dort werden praxisnah die wichtigsten Dinge beschrieben, die Ärztinnen und Ärzte zum Grundverständnis der Informationsverarbeitung in Klinik und Forschung benötigen.

Das Buch ist als eBook in der Uni-Bibliothek verfügbar.

Harald Herkner und Marcus Müllner: Erfolgreich wissenschaftlich in der Klinik – Grundlage, Interpretation und Umsetzung: Evidence Based Medicine.

Die beiden Autoren schaffen es, den “trockenen” Stoff der Biometrischen und Epidemiologischen Grundlagen der wissenschaftsbasierten Medizin auch für nicht Mathematikerinnen und Mathematiker sowie und Informatikerinnen und Informatiker anschaulich zu erklären. Das Buch ist nicht umfassend, Studierende bewerten dies aber als guten Einstieg.

Das Buch ist als eBook in der Uni-Bibliothek verfügbar.

Hans-Hermann Dubben und Hans-Peter Beck-Bornholdt: Der Hund, der Eier legt: Erkennen von Fehlinformation durch Querdenken.

Den beiden Autoren ist fast die Quadratur des Kreises gelungen: Sie erklären unterhaltsam für Menschen ohne große Mathematikkenntnissen die Fallstricke der Statistik in der biomedizinischen Forschung. Das Buch ist eine perfekte Ergänzung Lehrbüchern und Vorlesung.

Das Buch ist nicht in der Bibliothek, aber finanzierbar.