Lehrpreis PAULA für Prof. Angelika Lampert

Prof. Angelika Lampert wurde am 15.07.2022 im Rahmen der Patho-Fete der Lehrpreis PAULA (Preis für Ausgezeichnete Universitäre Lehre vergeben durch Aachens Medizinstudierende) in der Kategorie Beste Vorlesung verliehen. In der Laudatio wurde die gute Struktur der Vorlesung, die Kompetenz und Motivation von Prof. Lampert und die klinische Relevanz der Vorlesung hervorgehoben. Auch die unterhaltsame Gestaltung der Vorlesung, z.B. durch eigene Grafiken oder das Einstreuen von fun facts, wurde lobend erwähnt.

Der Preis ist eine besondere Auszeichnung der Studierenden selbst, die ein Jahr lang die Möglichkeit haben, Kandidaten in drei Kategorien zu nominieren. Weitere Preise wurden in den Bereichen Bestes Bed-Side-Teaching und Außergewöhnliches Engagement vergeben.

Uniklinikintern hat Prof. Lampert im Anschluss zur Preisverleihung interviewt:

Wie haben Sie Ihre eigene Lehre erlebt? Was fanden Sie anregend beziehungsweise was wollen Sie anders machen?

Prof. Lampert: Die Lehre erlebe ich hier in Aachen als interaktiv und erfrischend. Die Studierenden sind interessiert und offen für Neues. Es gefällt mir, dass ihnen Knobelspiele oder Echtzeitig-Feedback (Mentimeter) Freude bereiten. Die Nutzung solcher Tools steigert die Motivation der Studierenden und erleichtert ihnen spielerisch den Zugang zu den manchmal recht komplexen Zusammenhängen in der Physiologie. Lehre ist außerdem keine Einbahnstraße. Auch mich motiviert es, wenn ich merke, dass die Studierenden sich aktiv beteiligen. Durch den ununterbrochenen Fortschritt in der medizinischen Forschung wird zwangsläufig auch der Lehrstoff komplexer und umfangreicher. Das ist eine Herausforderung für mich als Lehrende, da ich meine Vorlesungen nicht nur didaktisch – wie oben beschrieben – sondern auch inhaltlich jedes Mal anpassen und auf ihre Relevanz prüfen muss. Zwangsläufig muss ich Inhalte aussortieren. Um dennoch der Forschung und den wissbegierigen Studierenden gerecht zu werden, plane ich in Zukunft, mehr optionale Inhalte online zur Verfügung zu stellen.

 

Was zeichnet aus Ihrer Sicht innovative Lehre aus?

Prof. Lampert: Zu Beginn der Corona-Pandemie gab es einen plötzlichen Anstieg bei der Verwendung neuer Lehrformate. Zum Glück war die Medizinische Fakultät gut vorbereitet, da digitale Lehrformate bei uns ja auch schon vor Corona oft zur Anwendung kamen. Dennoch, Corona war sicherlich ein Ansporn für uns Lehrende, Neues auszuprobieren, den Studierenden zuzuhören und sie partizipieren zu lassen. Im Allgemeinen bieten die technischen Entwicklungen heute viele Möglichkeiten, die Lehre innovativ zu gestalten. Aber das funktioniert nur durch aktives Ausprobieren – und manchmal auch durch trail and error. Die Lehre im Aachener Modellstudiengang im Speziellen bietet viele Möglichkeiten, die sich so an anderen Universitäten nicht finden. Mir hat es zum Beispiel sehr gut gefallen, dass die Studierenden gemeinsam mit mir neue technische Formate ausprobiert haben. So haben wir eine Kombination von Vorlesung und Seminar online gestaltet und dies mit direkter Wissenskontrolle verbunden. Natürlich müssen auch die Lehrinhalte stetig unter die Lupe genommen und auf ihre Relevanz für die Studierenden geprüft werden. Zu innovativer Lehre gehört für mich beides – die Anpassung von Form und Inhalt im Gleichschritt.

 

Was bedeutet Ihnen der PAULA-Preis?

Prof. Lampert: Gerade in der Kategorie „Beste Vorlesung“, in der es um Kompetenz, Struktur und harte Fakten geht – also Bereiche, die früher oft als klassische Männerdomänen wahrgenommen wurden – ist es für mich als Frau eine besondere Freude, diese Auszeichnung entgegenzunehmen. Der PAULA Preis kommt von den Studierenden selbst. Ich bin unglaublich stolz auf diese Auszeichnung und freue mich sehr, dass ich die Studierenden mit meiner Lehre erreicht habe. Das ist immer mein Ansporn gewesen und wird es auch weiterhin sein. Die Rückmeldungen bei der Verleihung und die Laudatio waren für mich etwas ganz Besonderes. Im Alltag – vor allem wenn die Lehre digital ist – bekommt man als Dozentin sehr wenig Feedback. Manchmal sehe ich ja während der Online-Vorlesungen noch nicht einmal die Gesichter. Schön, dass trotz oder vielleicht auch durch die technischen Möglichkeiten meine eigene Begeisterung für die Physiologie bei den Studierenden angekommen ist.

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