Optimal@NRW: Zwischenstand nach 18 Monaten

Der Startschuss für das Projekt Optimal@NRW, das die Akutversorgung geriatrischer Personen rund um die Uhr nachhaltig verbessern soll, fiel bereits im April 2020. Das Projekt wird mit rund 15 Millionen Euro und für einen Zeitraum von vier Jahren durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (GB-A) gefördert.

„Mit Optimal@NRW wollen wir die medizinische Akutversorgung optimieren und inadäquate Krankenhauseinweisungen pflegebedürftiger geriatrischer Bewohnerinnen und Bewohner in stationärer und ambulanter Pflege vermeiden. Unser Projekt ist innovativ, multiprofessionell und sektorenzusammenführend“, fasst Konsortialführer und Leiter der Zentralen Notaufnahme der Uniklinik RWTH Aachen, Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Christian Brokmann, zusammen. „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Gesellschaft immer älter sowie kränker wird und der demographische Wandel eine Veränderung der Versorgungsstrukturen für Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner erfordert“, so Dr. Brokmann weiter. Besonders das Pflegepersonal in den Altenpflegeeinrichtungen sowie die ambulanten Pflegedienste stehen damit vor besonderen Herausforderungen in der Betreuung und Behandlung pflegebedürftiger geriatrischer Personen.„Das Projekt ermöglicht die modulare Etablierung telemedizinischer, intersektoraler Strukturen, auf deren Grundlage wir die Zusammenarbeit von Hausärztinnen und -ärzten, Pflegepersonal, Krankenhaus und Rettungsdienst patientenzentrierter durchführen können“, so Dr. Brokmann weiter.

Status quo

Die erste Phase des Projekts ging im März 2021 zu Ende. In dieser fanden viele Gespräche, insbesondere mit Altenpflegeeinrichtungen in der Region Aachen (Stadt und Städteregion Aachen, Kreis Heinsberg und Kreis Düren) sowie technischen Anbietern statt. „Seit April 2021 befinden wir uns in der Evaluationsphase, in welcher wir die derzeitige medizinische Versorgungssituation in den teilnehmenden Einrichtungen erfassen. Besonders freut es uns, dass sich bisher schon 1300 Bewohnerinnen und Bewohner Optimal@NRW angeschlossen haben“, resümiert der Konsortialführer. Das Projektteam hat die Zeit genutzt, um die Konfiguration und Zusammenarbeit der Technikkomponenten zu verbessern. Auch der Optimal@NRW-Workshop „Technik in der Pflege“ zog positive Bilanz nach sich. Zahlreiche Projektpartnerinnen und -partner des Innovationsfondsprojekts fanden sich am 04. Oktober 2021 im CT² - Center für Teaching and Training an der Uniklinik RWTH Aachen ein, um sich im Rahmen der Demonstration der telemedizinischen Technik und des Kooperationsnetzwerks über Herausforderungen, Wünsche und Erwartungen auszutauschen.

Weiteres Vorgehen

Anfang 2022 folgt dann die phasenweise Implementierung der Technik: Das telemedizinische Equipment zieht clusterweise in die teilnehmenden 25 Altenpflegeeinrichtungen ein, wird dort vorgestellt und die Mitarbeitenden in der Nutzung der Geräte geschult. Der Startschuss für die Interventionsphase und die daraus resultierenden ersten Televisiten erfolgt schließlich im Februar 2022. Bei akuten Beschwerden einer Bewohnerin oder eines Bewohners kann das Pflegepersonal dann in Form einer Videosprechstunde mit Ärztinnen und Ärzten der unterschiedlichen medizinischen Sektoren (Teleärzte der Uniklinik RWTH Aachen, Hausärzte, kassenärztlicher Bereitschaftsdienst) in Kontakt treten. „Die Vorbereitungen für die Interventionsphase laufen derzeit auf Hochtouren. Wir freuen uns darauf, dass wir dank diesem neuen strukturellen Ansatz zur Verbesserung der medizinischen Akutversorgung beitragen können“, betont Dr. Brokmann.

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