Nervenkompressionssyndrome

Periphere Nerven, insbesondere der oberen Extremität, können durch Verletzungen, Tumore oder angeborene anatomische Variationen einem erhöhten Druck ausgesetzt werden. Zu den häufigsten Nervenkompressionssyndromen zählen u. a.:

  1. das Karpaltunnelsyndrom
  2. das Ulnarisrinnen- oder Sulcus ulnaris-Syndrom

Je nach betroffenem Nerv, Ausmaß und Dauer der Schädigung treten Schmerzen, Gefühlsstörungen bis hin zu Lähmungserscheinungen auf. Am häufigsten ist dabei der Nervus medianus (Mittelarmnerv) im Bereich des beugeseitigen Handgelenks (sog. Karpaltunnelsyndrom) sowie der Nervus ulnaris (Ellennerv) im Sulcus nervi ulnaris (sog. Sulcus [nervi] ulnaris Syndrom) betroffen. Ersteres manifestiert sich mit nächtlichen Schmerzen, Gefühlsstörungen und in Spätstadien sogar Lähmungserscheinungen am Daumenballen sowie Daumen, Zeige- und Mittelfinger, bei letzterem sind der Ring- und Kleinfinger betroffen. Zwar können konservative Maßnahmen wie Ruhigstellung in milden Fällen Abhilfe schaffen, doch ist die Mehrzahl der genannten Beschwerden auf lange Sicht nur operativ zu beheben. Bei diesen Eingriffen wird die Ursache für die Nerveneinengung chirurgisch entweder mittels offenen Schnitts oder nach Möglichkeit auch minimal-invasiv, d. h. endoskopisch beseitigt. Bei den endoskopischen Verfahren wird über einen kleinen Hautschnitt eine Kamera in das Gewebe eingeführt und der Engpass gewebeschonend und mit geringer Narbenbildung beseitigt.