West German Genome Center erhält erneut Millionenförderung

Mit der Gründung des West German Genome Centers (WGGC) vor rund fünf Jahren haben die Universitäten in Köln, Bonn und Düsseldorf ein gemeinsames Kompetenzzentrum für modernste Genomsequenzierungen etabliert, das nun um die Uniklinik RWTH Aachen erweitert wurde. Das Spitzenzentrum stellt genomische Sequenzierungstechnologien für Medizin und Lebenswissenschaften auf höchstem internationalen Niveau bereit. Diese Arbeit fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für zwei Jahre mit insgesamt 8,25 Millionen Euro.

Die Genomforschung ist speziell für die Humanmedizin, aber auch allgemein für die moderne lebenswissenschaftliche Grundlagenforschung von zentraler Bedeutung. Kenntnis und Verständnis des menschlichen Erbguts liefern wichtige Grundlagen, um Erkrankungen besser zu erforschen und die Behandlung zu verbessern. Die Genomforschung übernimmt somit in der Medizin eine Schlüsselposition an der Schnittstelle zwischen Krankenversorgung, gesundheitlicher Vorsorge und Forschung ein. Der Einsatz innovativer Technologien, die unter dem Begriff Next Generation Sequencing (NGS) und in der Weiterentwicklung auch als Third-Generation­Sequencing subsummiert werden, bringt neue Perspektiven für die medizinische Diagnostik mit sich.

Das West German Genome Center (WGGC)

Um diese Expertise zu bündeln und Innovation voranzutreiben, wurde 2019 das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte West German Genome Center gegründet, das als erste zentrale Infrastruktureinrichtung für die Bereiche Bioinformatik, Genomforschung und High Performance Computing bereits eine hohe nationale und internationale Sichtbarkeit erlangt hat. Die gewonnenen Daten kommen in der Alters- und in der Krebsforschung, der Forschung zu neurodegenerativen und entzündlichen Erkrankungen, aber auch in der virologischen Forschung, der Biodiversitätsforschung oder der Pflanzenzüchtung zum Einsatz. Die zweijährige Förderung des Landes NRW hat zum Ziel, die starke Position des WGGC zu untermauern und eine sich dauerhaft tragende Struktur zu entwickeln.

Die Bündelung der Kompetenzen im West German Genome Center ermöglicht die Sicherstellung exzellenter Forschung der wissenschaftlichen Institutionen in NRW und darüber hinaus. Die Verfügbarkeit vieler verschiedener modernster Technologien im Verbund, aber auch die ständige Neu- und Weiterentwicklung von Analyseprotokollen, bioinformatischen Ansätzen sowie Ansätzen der künstlichen Intelligenz für neue wissenschaftliche Aufgaben, zeichnen das WGGC aus.

„Der Schulterschluss mit den anderen NRW-Standorten bedeutet den Ausbau einer kompetitiven und unglaublich breit aufgestellten Genomforschung“, weiß Univ.-Prof. Dr. med. Ingo Kurth, Leiter des Instituts für Humangenetik und Genommedizin an der Uniklinik RWTH Aachen und Standortsprecher des WGGC in Aachen. „Zusammen mit der IZKF Genomics Facility und den Instituten und Kliniken der Uniklinik RWTH Aachen können wir das enorme Potenzial der Genomforschung wissenschaftlich noch weiter entfalten und nutzbar machen. Ich freue mich hier auch auf die Zusammenarbeit mit Daniela Dey, die die Rolle als WGGC-Standortkoordinatorin in Aachen übernimmt“, so Prof. Kurth.  

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