Tatort-Folge „Kammerflimmern“ verunsichert Trägerinnen und Träger von implantierbaren Defibrillatoren

Die jüngste Tatort-Folge, die am 28. September 2025 über die heimischen TV-Bildschirme flimmerte, sorgte mit einem dramatischen Szenario für Aufsehen: Implantierbare Defibrillatoren, die zur Behandlung von Herzerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden, wurden im Film gezielt gehackt und stellten eine Bedrohung für ihre Träger dar. Univ.-Prof. Dr. med. Nikolaus Marx, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I), gibt Entwarnung und erklärt, dass solche Vorfälle in der medizinischen Realität sehr unwahrscheinlich sind.

Gerät der Herzschlag eines Menschen dauerhaft aus dem Takt, schlägt das Herz zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig, steckt dahinter meist eine ernstzunehmende Erkrankung des Herzens. Je nach Ursache haben die Betroffenen ein erhöhtes Risiko, einen Herzstillstand zu erleiden. Ein implantierbarer Defibrillator kann dieses Risiko reduzieren, indem er den Herzschlag kontinuierlich überwacht, bei Bedarf einen Elektroschock abgibt und so einem plötzlichen Tod infolge von Herzrhythmusstörungen vorbeugt. „Die Tatort-Folge ‚Kammerflimmern‘ hat viele Menschen verunsichert, besonders diejenigen, die selbst einen implantierbaren Defibrillator tragen. Die in der Folge gezeigte Manipulation ist ein stark überzeichnetes Szenario. Implantierbare Defibrillatoren sind sichere und lebensrettende Geräte“, betont Univ.-Prof. Dr. med. Nikolaus Marx, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I). 

Kein Grund zur Sorge

In der Realität gelten für Medizinprodukte wie Defibrillatoren strenge internationale Sicherheitsstandards. „Dadurch ist ein Fremdzugriff auf diese Geräte nahezu ausgeschlossen. Für Patientinnen und Patienten besteht deshalb kein Grund zur Sorge. Die Systeme sind durch mehrere Schutzmechanismen gesichert und erfordern einen direkten physischen oder hochspezifischen digitalen Zugang“, so der Kardiologe. 

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