Sektion V: Intensivmedizin und ECMO-Therapie

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

wir verfügen über alle Möglichkeiten der nicht-invasiven und differenzierten invasiven Beatmungstherapie mit ausgiebiger Erfahrung in Rescue-Therapien der Bauchlagerung, inhalativer NO- und Prostazyklintherapie sowie extrakorporalen passiven und aktiven Therapieformen zur CO2 Elimination bis hin zum kompletten Lungenersatz mit veno-venöser ECMO-Therapie. Über die enge Kooperation mit der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ist ebenfalls eine Versorgung mittels veno-arterieller ECMO/ECLS rasch möglich.

Sollten Sie Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an!

Ihr

Dr. med. Alexander Kersten
Oberarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I)
 

ECMO-Hotline: 0241 80-38100

Kontakt

Dr. med. Alexander Kersten
Oberarzt
Facharzt für Innere Medizin - Kardiologie, Internistische Intensivmedizin 
akerstenukaachende

Über ECMO

Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), auch Extrakorporale Lungenunterstützung (ECLA), ist ein Verfahren, durch das die Herz- und Lungenfunktion bei Kindern und Erwachsenen unterstützt bzw. übernommen werden kann. Diese Unterstützung kommt bei Patienten zum Einsatz, deren Lungen oder Herzen schwerst geschädigt sind und trotz anderweitiger Behandlungsmethoden keine ausreichende Organfunktion erreicht wird. Es handelt sich dabei um ein System zur Behandlung des Blutes außerhalb des Körpers (extrakorporal). Damit wird der Gasaustausch, der von der eigenen Lunge des Patienten nicht mehr bewältigt werden kann, ermöglicht bzw. ersetzt, um die Atemfunktion sicherzustellen.

Folgende Störungen können einen Einsatz der ECMO indizieren, sofern mit medikamentöser Therapie sowie konventioneller Beatmungstherapie keine Besserung erzielt werden kann:

  • Atemversagen aufgrund einer Verletzung oder schweren Infektion der Lunge (ARDS)
  • Schwere pulmonale Hypertonie (hoher Blutdruck in den Lungen)
  • Herzversagen (Kardiogener Schock)

Ein ECMO-Gerät ist ein spezieller Oxygenator, genauer ein Membranoxygenator, der technisch einer Herz-Lungen-Maschine gleicht. Mit Hilfe einer Pumpe wird über einen großen Gefäßkatheter kontinuierlich eine definierte Blutmenge pro Minute aus dem Körper des Patienten durch einen Membran-Oxygenator gepumpt. Dieser Oxygenator ersetzt den Gasaustausch in der Lunge: Er entfernt Kohlendioxid aus dem Blut und reichert es mit Sauerstoff an. Nach der Passage des Oxygenators gelangt das aufbereitete Blut über einen weiteren großen Gefäßkatheter zurück in den Blutkreislauf des Patienten.

Zur Durchführung der ECMO müssen große Kanülen durch die Haut in zentrale Gefäße des Körpers eingeführt werden – am Hals und/oder in den Leisten. Durch diese Kanülen werden bei einem Erwachsenen etwa drei bis fünf Liter Blut pro Minute aus dem Körper herausgeleitet und durch Membranlungen gepresst, in denen der Gasaustausch stattfindet. Zu Beginn dieser Therapie werden sehr große Blutmengen pro Minute durch die ECMO gepumpt, um eine maximale Unterstützung und Entlastung der Organe zu erreichen. Bei Verbesserung des Zustandes des Patienten kann die Flussrate reduziert werden und Herz und Lunge können zunehmend wieder ihre volle Funktion übernehmen.

Man unterscheidet bei ECMO zwischen zwei Arten:

1. Veno-arterielle ECMO
Bei diesem Verfahren werden sowohl das Herz als auch die Lunge unterstützt.
Über eine große Kanüle in der rechten Leistenvene wird das sauerstoffarme Blut aus dem Patienten zum Oxygenator gepumpt. Von dort gelangt über eine große Kanüle in der linken Leistenarterie das aufbereitete Blut unter Umgehung des Herzens direkt in den großen Kreislauf, in die Aorta zurück. Der Lungenkreislauf wird hierbei also umgangen, das Herz entlastet und die Durchblutung der Herzkranzgefäße verbessert.

2. Veno-venöse ECMO
Dieses Verfahren unterstützt nur die Lunge.
Über eine große Kanüle in der rechten Leistenvene wird das sauerstoffarme Blut aus dem Patienten zum Oxygenator gepumpt. Mittels einer großen Kanüle in der anderen Leistenvene, oder über eine große Halsvene gelangt das aufbereitete Blut zurück in die untere, bzw. obere Hohlvene vor das rechte Herz. Das bereits sauerstoffreiche Blut durchfließt also bei diesem Verfahren noch das rechte Herz, den Lungenkreislauf und das linke Herz, bevor es in den großen Kreislauf gelangt.

Weitere Informationen

Einen Anfragebogen zu „Schwierige Beatmung / ARDS / ECMO“ finden Sie hier zum Download.

Im Rahmen der intensivmedizinischen Kooperation stehen wir ihnen für Anfragen zur Behandlung, Übernahme und Rückverlegungen von Patienten jederzeit zur Verfügung:
Tel.: 0241 80-89039
Fax: 0241 80-82547

Für Angehörige haben wir die eigenständige Telefonnummer eingerichtet, unter der rund um die Uhr ein Kontakt zum Behandlungsteam möglich ist:
Tel.: 0241 80-37030