Zentrum für Demenz und Prävention-Aachen – ZDPA

Demenzerkrankungen gewinnen in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Fortschritte in Diagnostik und Therapie sowie neue Erkenntnisse zur Vorbeugung eröffnen Chancen – bringen aber auch neue Herausforderungen in der Versorgung mit sich. Um diesen wirksam zu begegnen, wurde das Zentrum für Demenz und Prävention Aachen (ZDPA) gegründet.

Das Zentrum für Demenz und Prävention Aachen (ZDPA) ist ein gemeinsames Projekt mehrerer Kliniken und Fachbereiche des Universitätsklinikums der RWTH Aachen. 

Ziel ist es, die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen zu verbessern und die Prävention (Vorbeugung) dieser Erkrankungen zu fördern.

Das Zentrum richtet sich sowohl an Menschen mit Interesse an Prävention als auch an Betroffene in unterschiedlichen Stadien von neurodegenerativen Erkrankungen. Das ZDPA ist ein Projekt, das verschiedene Fachrichtungen zusammenbringt. Es arbeitet eng mit anderen Bereichen zusammen und nutzt aktuelle Forschungsergebnisse, um diese in der Behandlung von Patientinnen und Patienten anzuwenden. 

Die feierliche Eröffnung fand am 2. April 2025 in der Uniklinik RWTH Aachen statt. → [Zur Pressemitteilung]

Aufbau ZDPA

Das ZDPA ist ein interdisziplinäres, regional und international vernetztes Zentrum, das Versorgung, Diagnostik, Prävention und Forschung optimal verbindet – für eine zukunftsfähige Unterstützung von Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften.

Interdisziplinäre Versorgung & Diagnostik

  • das ZDPA vereint 11 Kliniken und Institute unter einem Dach.
  • In der Patientenversorgung arbeiten wir eng zusammen mit den Kliniken für Neurologie; Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik; Altersmedizin; Palliativmedizin und Allgemeinmedizin. So stellen wir sicher, dass die Patientinnen und Patienten in allen Phasen ihrer Krankheit gut versorgt werden.
  • Für modernste Diagnostikverfahren sind wir eng vernetzt mit der Neuroradiologie, Nuklearmedizin, Humangenetik und Neuropathologie, um bildgebende, molekulare und genetische Analysen zu integrieren.

Prävention & psychoedukative Angebote

  • Unsere etablierten Psychoedukationsprogramme für Betroffene und Angehörige werden durch innovative Schwerpunkte wie Ernährung, Bewegung/Reha-Gruppen und Aufklärung zur Prävention ergänzt.

Wissenschaft & klinische Forschung

Starkes Netzwerk & Kooperationen

 

Unser Leistungsspektrum umfasst eine umfangreiche Diagnostik, Therapie und Beratung von Patientinnen und Patienten mit kognitiven Störungen und Demenzen sowie ihren Angehörigen: 

  • Frühdiagnostik von Patientinnen und Patienten mit kognitiven Störungen und Demenzen
  • Neurodegenerative Erkrankungen und deren differentialdiagnostische Abklärung
  • Neurodegenerative Erkrankungen und deren differentialdiagnostische Abklärung
    • Alzheimer-Krankheit (AD)
    • Parkinson-Demenz (PDD)
    • Seltene neurodegenerative Demenzen z.B. Fronto-temporale Demenz (FTD), primäre progressive Aphasie (PPA), Lewy-Body-Demenz (LBD)
    • Depression
    • Ausschluss sekundärer Ursachen /Einflussnahme weiterer Faktoren auf die Kognition
  • Klinische und wissenschaftliche Studien: Therapie- und Beobachtungsstudien z.B. Deutsches Demenzregister; neurowissenschaftliche Studien; Biobank
  • Therapie und Beratung zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse in Kooperation mit weiteren Kliniken der RWTH Aachen (Klinik für Altersmedizin, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Klinik für Palliativmedizin)
  • Interdisziplinäre Fallkonferenzen und -austausch für individualisierte Therapieberatung (z.B. Memory-Board)
  • Prävention und Präventionsangeboten, persönliche  Beratung zu Präventionsmaßnahmen
  • Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit bzw. deren Unterstützung, u.a. mit der Deutschen Hirnstiftung

 

Zur Erstvorstellung gehören:

  • Erfassung der bisherigen Krankheiten und aktuellen Symptome mit dem Betroffenen/der Betroffenen und den Angehörigen (Anamnese und Fremdanamnese)
  • Neurologische Untersuchung einer Ärztin oder eines Arztes.
  • Kurze kognitive Testung, ggf. ausführliche neuropsychologische Untersuchung (s.u.)
  • Fragebögen zur Erfassung von Veränderungen in der Persönlichkeit, der Stimmung und dem Verhalten
  • ggf. Beratung zur genetischen Untersuchung, wenn es in der Familie bereits ähnliche Erkrankungen gab. 

HINWEIS: Bei der Erstvorstellung erfolgt keine Nervenwasseruntersuchung mit Neurodegenerationsmarkern, denn diese ist Teil der weiteren Abklärung im Rahmen eines zusätzlichen ambulanten Termins!

Zur erweiterten Diagnostik gehören:

  • Neuropsychologische Untersuchung des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit, des Planens und Problemlösens, sowie die Überprüfung der visuell-räumlichen und sprachlichen Fähigkeiten
  • Blutentnahme
  • Bildgebung des Gehirns [Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) oder ggf. Computertomographie (CCT), je nach Indikation ggf. FDG-Positronen-Emissions-Tomographie (PET)]
  • Nervenwasseruntersuchung mit Neurodegenerationsmarkern

Je nach Indikation:

  • Neurovaskuläre Ultraschalldiagnostik der Hals- und Hirngefäße
  • Elektroenzephalographie (EEG)
  • Sprachliche (neurolinguistische) Testung
  • Genetische Diagnostik

HINWEIS: Wir bitten um das Mitbringen von bereits durchgeführten Befunden z.B. Arztbriefe, Blutwerte, Bildgebung des Gehirns 
Befundbesprechung

Nachdem alle erforderlichen Untersuchungen zur weiteren Abklärung der Gedächtnis- und Denkschwierigkeiten abgeschlossen sind, erfolgt eine umfassende Befundbesprechung. Diese beinhaltet:

  • Besprechung der erfolgten Untersuchungen und der sich daraus ergebenden (Verdachts-) Diagnose
  • Beratung zu passenden Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten
  • ggf. Besprechung einer möglichen Teilnahme an klinischen und wissenschaftlichen Studien

Verlaufsdiagnostik

Je nach Erkrankung oder Verdacht ist es wichtig den Verlauf mit der Zeit zu beobachten, um fortschreitende Beeinträchtigungen der Hirnleistung und des Denkvermögens einzuschätzen und möglicherweise geeignete Therapieanpassungen zu besprechen. Unsere allgemeine Therapie- und Verlaufskontrolle ist hierbei begleitend zur ambulanten Versorgung durch unsere niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen.

Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Jörg B. Schulz
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Kathrin Reetz

Ärztliches Team

  • Univ.-Prof. Dr. med. Kathrin Reetz
  • Prof. Dr. med. Arno Reich, Oberarzt
  • Priv.-Doz. Dr. med. Alexa Häger, Fachärztin für Neurologie
  • Dr. med. Christina Krockauer, Fachärztin für Neurologie
  • Dr. med. Stella Lischewski, Assistenzärztin

Neuropsychologie

  • Dr. rer. medic. Ana Costa (Neuropsychologische Leitung)
  • Milena Albrecht, M.Sc.
  • Julia Cromberg, M.Sc.
  • Jennifer Pahl, M.Sc. – (in Elternzeit)
  • Pia Moschko, M.Sc
  • Dr. rer. medic. Jennifer Michels 

Neurolinguistik

  • Rena Overbeck, M.Sc. (Logopädin)
  • Jennifer Kelke (Logopädin)

 

 

 

 

Studienkoordination

  • Dr. rer. medic. Jennifer Michels (DEMREG)
  • Heike Ehlers
  • Cornelia Löffler
  • Dr. rer. nat. Maha Sagar
  • Katharina Hammers

Interdisziplinäres Netzwerk des Zentrums für Demenz und Prävention-Aachen (ZDPA)

Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie

Klinikdirektor: Univ.-Prof. Dr. med. Martin Wiesmann

  • Dr. med. Rebecca May (Oberärztin)
  • Dr. med. Dimah Hasan (Oberärztin)

Klinik für Nuklearmedizin

Klinikdirektor: Univ.-Prof. Dr. med. Felix Mottaghy

Dr. med. Christian Boy (Oberarzt)

Institut für Humangenetik und Genommedizin

Institutsdirektoren: Univ.-Prof. Ingo Kurth; Univ.-Prof. Miriam Elbracht

Institut für Digitale Allgemeinmedizin

Institutsdirektor: Univ.-Prof. Dr. med. Martin Mücke

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Klinikdirektor: Univ.-Prof. Thomas Frodl

Klinik für für Altersmedizin (Med. Klinik VI)

Klinikdirektor: Univ.- Prof. Dr. Cornelius Bollheimer

Klinik für Palliativmedizin

Klinikdirektor: Univ.-Prof. Dr. med. Roman Rolke

Institut für Neuropathologie

Institutsdirektor: Univ.-Prof. Dr. med. Joachim Weis

Anmeldung & Kontakt

Zentrum für Demenz und Prävention (ZDPA)
TerminvereinbarungMontag - Freitag, 08:00 Uhr -15:00 Uhr
Tel.: 0241 80-89609
Fax: 0241 80-82444
gedaechtnissprechstundeukaachende 
Anmeldung3. Etage, Leitstelle B3
(Nähe Aufzug B3)
Postanschrift/OrtZentrum für Demenz und Prävention Aachen (ZDPA)
Klinik für Neurologie
Uniklinik RWTH Aachen
Pauwelsstr. 30
52074 Aachen
AnreiseFür die Parkplatzsuche, den Weg vom Parkhaus/Parkplatz bis zur Ambulanz und für die Anmeldung an der Rezeption sollten Sie ausreichend Zeit ca. 60 Minuten veranschlagen. Reisen Sie daher bitte rechtzeitig an.
Was muss vorher zugeschickt werden?

Im Vorfeld bitte folgende Dokumente an  gedaechtnissprechstundeukaachende 

oder alternativ per Post/Fax zusenden:

  • Aktuelle Medikamentenliste
  • Medizinische Vorbefunde
  • Fragebögen für Patienten/-innen und deren Angehörige
  • MRT-Bilder (DVD oder QR-Code/Links) einschließlich schriftlichen Befundes

(zum Herunterladen der Fragebögen bitte hier klicken)

Was muss mitgebracht werden?
  • Überweisungsschein von einem Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie
  • Krankenkassenkarte
  • Brille und Hörgeräte (falls vorhanden)
  • Zur Erstvorstellung bitten wir immer eine/n Angehörige/n, z.B.   Ehepartner/-in, mitzubringen.
  • MRT- oder CCT-Bilder auf CD/DVD oder Link/QR-Code für den Download 
Wichtige Information für fremdsprachige Patientinnen und Patienten (!)Um eine ausführliche (neuropsychologische) Testung zur Denkfähigkeit durchführen zu können, bitten wir alle fremdsprachigen Patientinnen und Patienten, eine Übersetzungshelferin oder einen Übersetzungshelfer (Angehörige, Bekannte oder Dolmetscher) mitzubringen, welche über ausreichende Sprachkenntnisse der jeweiligen Muttersprache, sowie der deutschen Sprache verfügt.

Amyloid-Antikörper-Therapie bei Alzheimer

Amyloid-Antikörper-Therapie auf einen Blick

  • Was ist eine Amyloid-Antikörper-Therapie?

Ein Antikörper-Medikament (z.B. Wirkstoff: Lecanemab - Handelsname Leqembi® ) zur Behandlung der frühen Alzheimer-Erkrankung.

  • Wie wirkt beispielsweise Lecanemab (Leqembi®)?

Lecanemab (Leqembi®) bindet an Amyloid-Ablagerungen im Gehirn und hilft, diese abzubauen – ein möglicher Weg, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

  • Für wen ist Lecanemab (Leqembi®) geeignet?

Personen mit leichter kognitiver Störung oder milder Alzheimer-Demenz
Nur nach nachgewiesenem Amyloid-Befund (meist mittels Liquoruntersuchung)

  • Wie wird Lecanemab (Leqembi®) angewendet?

Infusion intravenös alle 2 Wochen
Regelmäßige MRT-Kontrollen erforderlich

  • Was zeigt die Forschung?

Die CLARITY-AD-Studie zeigte, dass Lecanemab (Leqembi®) die kognitive Verschlechterung um ca. 27 % verlangsamen kann (van Dyck et al.,New England Journal of Medicine, 2023).

  • Worauf muss geachtet werden?

Mögliche Nebenwirkungen: u.a. Infusionsreaktionen, Kopfschmerzen, Bildveränderungen im MRT (ARIAs- Amyloid-Related Imaging Abnormalities)
Nicht für alle Patientinnen und Patienten geeignet – eine genaue ärztliche Prüfung und genetische ApoE4 Testung ist erforderlich.

  • Erforderliche Teilnahme an einer PASS-Studie (Post-Authorization Safety Study) als Beobachtungsstudie Langzeitsicherheit und Verträglichkeit von Lecanemab (Leqembi®) nach dessen Zulassung in Europa.

Für eine Prüfung, ob eine Therapie mit einem Amyloid-Antikörper für Sie perspektivisch in Frage käme, ist eine Erstvorstellung inklusive Beratung über unsere Ambulanz mit allen bisherigen Vorbefunden erforderlich. 

Eine Übersicht, sowie weitere Informationen zu unseren klinischen und wissenschaftlichen Studien finden Sie unter den folgenden beiden Links.

Rehasport in der Uniklinik RWTH Aachen

Informationsveranstaltungen

Unsere Informationsbrochüre:

Unsere Informationsbrochüre zu Gedächtnisstörungen und Demenzen für Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen finden Sie hier:

Gedächtnisstörungen und Demenzen: Informationsbroschüre für Angehörige und Patienten

Weitere Informationen:

Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) 
www.deutsche-alzheimer.de 

Bundesministerium für Gesundheit – Demenz
www.bmg.bund.de/pflege.html

Wegweiser Demenz – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
www.wegweiser-demenz.de

Alzheimer Gesellschaft Städte Region Aachen e.V.
www.alzheimergesellschaft-aachen.de

Demenz-Service-Zentrum
www.demenz-service-aachen-eifel.de

Deutsche Hirnstiftung
www.hirnstiftung.org

In der Klinik für Neurologie suchen wir

Studentische/Wissenschaftliche Hilfskraft (w/m/d) Neurologie


Arbeitsgruppe: "Translationale Neurodegeneration", Ansprechpartnerin PD Dr. med. Alexa Häger, Klinik für Neurologie

Arbeitszeit: max.19 Std./Woche

Befristung: zunächst für 6 Monate befristet, mit der Option einer Verlängerung

Einstieg: zum nächstmöglichen Zeitpunkt

Vergütung: die Eingruppierung richtet sich nach der Richtlinie für studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte