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Digitale Medien gehören zu unserem Alltag. Bereits mit sechs Jahren besitzen einige Kinder ihr eigenes Handy. Im Alter von 12 bis 13 Jahren haben vier von fünf Kinder ein eigenes Smartphone (KIM-Studie, 2022). Das Internet eröffnet Kindern eine Welt, in der sie viele neue Dinge kennenlernen können. Gleichzeitig gibt es eine Reihe von Risiken und Gefahren, denen sie begegnen. Die riskante Mediennutzung oder der problematische Gebrauch digitaler Medien kann einen wesentlichen Beitrag zu der Entstehung, Aufrechterhaltung oder den Auswirkungen einer psychischen Störung leisten (z. B. bei Depression oder Angststörungen; Müller & Scherer, 2022; Sohn et al., 2019; Wartberg et al., 2020).

Um dem Einfluss digitaler Medien auf die psychische Gesundheit angemessen aufgreifen zu können, haben wir gemeinsamem mit der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie im EvKB ein manualisiertes gruppentherapeutisches Angebot für Kinder zur Stärkung ihrer Digital- und Internetnutzungskompetenz entwickelt. Wir möchten altersangemessen für die Gefahren und Risiken digitaler Medien sensibilisieren, die Kinder stärken diese Gefahren zu erkennen, ihnen Strategien an die Hand geben, wie sie sich bei der Mediennutzung schützen können sowie den Familien hilfreiche Strategien zum Umgang mit Medien vermitteln.

An wen richtet sich die Gruppe?

Die Digitalkompetenz-Gruppe ist ein transdiagnostisches Angebot, d.h. jedes Kind zwischen sieben und 12 Jahren kann unabhängig vom psychischen Störungsbild daran teilnehmen. Jedes Kind, das sich ab Frühjahr 2024 zur Behandlung auf unserer Kinderstation befindet, kann an der Gruppe teilnehmen. Eine aktive Medienerziehung stellt einen Schutzfaktor vor digitalen Gewalterfahrungen dar, weshalb diese auch in unserer Gruppe mitgedacht wird und die Sorgeberechtigten mit einbezogen werden.

Die Gruppe richtet sich nicht explizit an Kinder, die gefährdet sind, eine Internet-/Spielsucht zu entwickeln. Die Kinder lernen ihr eigenes Online-Verhalten besser zu reflektieren und anzupassen, Online-Inhalte und -Kontakte besser einschätzen zu können und werden in ihrer kritischen Sichtweise auf das Online-Miteinander (Netiquette) gestärkt.

Was sind die Inhalte der Gruppe?

Die Digitalkompetenz-Gruppe besteht aktuell aus sechs Modulen für die Kinder und einem gemeinsamen Eltern-Kind-Modul. Es handelt sich um eine offene Gruppe, da die Module in sich geschlossen sind und jedes Kind zu einem beliebigen Zeitpunkt einsteigen kann. Insgesamt nehmen bis zu acht Kinder und zwei Klinikmitarbeitende an der Gruppe teil und beschäftigen sich mit den nachfolgenden Themen:

Was wird erforscht?

Ab Frühjahr 2024 werden wir die Digitalkompetenz-Gruppe für Kinder auf unserer Kinderstation KJ01 erproben. Gleichzeitig wird die Gruppe auch auf der Kinderstation der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie im EvKB und im ambulanten Setting der Kinder- und Jugendlichen Hochschulpsychotherapieambulanz der Universität zu Köln durchgeführt.

Unser vorrangiges Interesse liegt in der konzeptionellen Überprüfung der Gruppeninhalte sowie einem ersten klinischen Praxistest in Bezug auf die Durchführbarkeit und Verstehbarkeit. Das Ziel ist es, die Gruppeninhalte in einem partizipativen Prozess an die Bedarfe der Kinder und auch der Durchführenden anzupassen. Nach Abschluss dieser ersten Phase - nach ca. vier Monaten - wird überprüft, welche Anpassungen oder Änderungen vorgenommen werden müssen, um dann eine erste Pilotstudie (proof of concept) in Kooperation mit verschiedenen Kliniken und niedergelassenen Behandlerinnen und Behandlern in Deutschland zu starten.

Digitale Medien gehören zu unserem Alltag. Bereits im Alter von 12 bis 19 Jahren besitzen 96% der Jugendlichen ein eigenes Smartphone und 95% sind regelmäßig online. Die tägliche Online-Zeit beträgt dabei laut einer aktuellen Befragung im Durchschnitt 224 Minuten (JIM-Studie, 2023). Unsere Praxiserfahrungen zeigen, dass viele Jugendliche sich noch deutlich länger im Internet aufhalten. Das Internet eröffnet Jugendlichen eine Welt, in der sie viele neue Dinge kennenlernen können. Gleichzeitig gibt es eine Reihe von Risiken und Gefahren, denen sie begegnen (Cybermobbing, Cybergrooming, Hassrede, pornografische Inhalte u.v.m.). Die riskante Mediennutzung oder der problematische Gebrauch digitaler Medien kann einen wesentlichen Beitrag zu der Entstehung, Aufrechterhaltung oder den Auswirkungen einer psychischen Störung leisten (z. B. bei Depression oder Angststörungen; Müller & Scherer, 2022; Sohn et al., 2019; Wartberg et al., 2020).

Um dem Einfluss digitaler Medien auf die psychische Gesundheit angemessen aufgreifen zu können, haben wir mit unserer Forschungsgruppe bereits 2021 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bielefeld ein manualisiertes gruppentherapeutisches Angebot für Jugendliche zur Stärkung ihrer Digital- und Internetnutzungskompetenz entwickelt. Dieses wurde mit Unterstützung der Kinder- und Jugendpsychiatrien in Bielefeld, Berlin, Schleswig und Lüneburg erprobt und in einer Pilotstudie auf ihre Machbarkeit hin untersucht. Auf Basis dieser Prozessevaluation findet aktuell eine Überarbeitung und Anpassung des Manuals statt, sodass die Rückmeldungen der Jugendlichen sowie der Durchführenden berücksichtigt werden.

An wen richtet sich die Gruppe?

Die Digitalkompetenz-Gruppe ist ein transdiagnostisches Angebot, d.h. alle Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren können unabhängig vom psychischen Störungsbild daran teilnehmen. Jede bzw. jeder Jugendliche, die oder der sich seit Oktober 2023 auf unserer Jugendstation KJ02 befindet, kann an der Gruppe teilnehmen. Für das erste Halbjahr 2024 ist geplant, das Angebot auf für die Jugendlichen unserer Interdisziplinären Tagesklinik für Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters KIPS anzubieten.

Die Gruppe richtet sich nicht explizit an Kinder, die gefährdet sind, eine Internet-/Spielsucht zu entwickeln. Die Kinder lernen ihr eigenes Online-Verhalten besser zu reflektieren und anzupassen, Online-Inhalte und -Kontakte besser einschätzen zu können und werden in ihrer kritischen Sichtweise auf das Online-Miteinander (Netiquette) gestärkt.  

Was sind die Inhalte der Gruppe?

Die Digitalkompetenz-Gruppe besteht aktuell aus sechs Modulen. Es handelt sich um eine offene Gruppe, da die Module in sich geschlossen sind und alle Jugendlichen zu einem beliebigen Zeitpunkt einsteigen können. Insgesamt nehmen bis zu zwölf Jugendliche und zwei Klinikmitarbeitende an der Gruppe teil und beschäftigen sich mit den nachfolgenden Themen:

Was wird erforscht?

In der bisher erfolgten Pilotstudie wurde die Machbarkeit der Gruppe untersucht (proof of concept). Dabei waren besonders die Konstrukte der Selbstwirksamkeit im Umgang mit digitalen Medien, der Stress durch soziale Medien, die Medienkritikfähigkeit in Bezug auf Fake News, die interaktionsbezogene Technikaffinität, das Mediennutzungsverhalten und die allgemeine Einschätzung des Lernerfolgs durch die Gruppe von Interesse. Weiterhin beantworteten die Jugendlichen und auch die Durchführenden nach jeder Stunde einen Fragebogen zur Bewertung des aktuellen Moduls. Die Auswertung der Daten wird für 2024 erwartet.

Aktuell beschäftigt sich die Forschungsgruppe aus Bielefeld und Aachen mit der Überarbeitung des Manuals auf Basis der Praxiserfahrungen und Rückmeldungen aus der Evaluation. Für 2024 ist eine größere Wirksamkeitsstudie geplant, bei der unter anderem der Zusammenhang zwischen den oben genannten Konstrukten und spezifischen psychischen Störungsbildern untersucht werden soll.

Ansprechperson für die Digitalkompetenz-Gruppen

Sollten Sie Fragen zu den Projekten haben oder als Klinik oder niedergelassene Behandlerin oder Behandler Interesse haben, unsere Digitalkompetenzgruppen durchzuführen und uns bei der Evaluation zu unterstützen, melden Sie sich gern bei

Ira-Katharina Petras
Klinische Psychologin (M. Sc.)
Tel.: 0241 80-85632
ipetrasukaachende