Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Häufigkeit und Symptome

Die Altersmakulopathie ist die häufigste Erblindungsursache in den industrialisierten Ländern. Man schätzt, dass etwa 30 % aller über 70jährigen bereits Frühveränderungen an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula) haben. Etwa 5 % der über 70jährigen leiden an einer fortgeschrittenen Altersmakulopathie, die zunächst über Verzerrungen dazu führt, dass nicht mehr gut in der Nähe gesehen wird. Beispielsweise ist das Lesen oft schon im Frühstadium gestört. In späteren Stadien entsteht dann in der Mitte des Gesichtsfeldes ein grauer Fleck, der sich zunehmend vergrößert und der nicht nur das Lesen unmöglich macht, sondern auch das Erkennen von Gesichtern. Der Gesichtskreis bleibt zumeist davon verschont, so dass eine grobe Orientierung selbst bis in die Spätstadien hinein noch möglich ist.
 

Ursachen

Ursache dieser sehr häufigen Erkrankung ist einzig das Alter. Möglicherweise tragen auch ein zu hoher Blutdruck und das Rauchen zu einem Auftreten einer solchen Makulopathie bei. In und unter der Netzhaut kommt es dabei zu Einlagerungen von Fetten und Eiweißen, die einen Stoffaustausch zwischen Netzhaut und dem Pigmentepithel der Netzhaut und der Aderhaut erschweren. Es kann zu Flüssigkeitsansammlungen unter der Netzhaut in der Makula kommen und zur Bildung von Blutgefäßen, die aus der Aderhaut unter die Netzhaut auswachsen. Auf diese Weise können Blutungen entstehen, die nicht selten akut zur Erblindung des Auges führen können.
 

 

Früherkennung und Diagnostik

Es ist wichtig, dieses Krankheitsbild möglichst frühzeitig zu erkennen. Hierzu dient der sog. Amsler Test, ein Test bei dem der Patient mit einem Auge aus einer Leseentfernung auf ein Rechenkästchenblatt schaut und feststellt, ob die Linien gerade sind oder verzogen. Mit speziellen Gesichtsfelduntersuchungen, die auch hier in Aachen entwickelt worden sind, kann in solchen Frühstadien bereits eine prognostische Einschätzung über den Verlauf der Erkrankung gegeben werden. Es ist dann notwendig, eine sog. Angiographie durchzuführen, bei der ein fluoreszierender Farbstoff intravenös gegeben wird. Anhand des Verteilungsmusters dieses Farbstoffs in der Netzhaut lassen sich dann die krankhaften Veränderungen besonders gut erkennen. Hieraus ergeben sich dann auch die Behandlungsstrategien.
 

 

Behandlung

Für trockene Formen der AMD (altersbedingte Makuladegeneration) bieten wir neben der heute üblichen Verordnung von Nahrungsergänzungsstoffen in Kooperation mit der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen (Med. Klinik II) (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Flöge) die Rheopherese an, ein innovatives Verfahren zur Verbesserung der Mirkozirkulation. Dieses Verfahren wird zwar von den Kassen derzeit nicht bezahlt, hat aber in verschiedenen Studien bereits seine Wirksamkeit gezeigt. Für die feuchte Form der AMD stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung: Injektionen von Anti-VEGF Medikamenten in den Glaskörperraum sind heute zur Standardbehandlung der feuchten Makuladegeneration geworden: Eylea, Lucentis, Avastin oder Macugen stehen hierfür zur Verfügung. Unter Umständen muß man die Therapie mit anderen Verfahren kombinieren. Bei größeren Blutungen unter die Netzhaut infolge einer solchen Makuladegeneration bleiben nur operative Verfahren zur Visusverbesserung wie die Makulatranslokation oder die Injektion von blutauflösenden Stoffen direkt unter die Netzhaut.


Rehabilitation

Nach wie vor gibt es kein perfektes Verfahren zur Behandlung der Makuladegeneration. In manchen Fällen kommt leider die Behandlung zu spät oder das Krankheitsbild entwickelt sich so aggressiv, das man nur noch mit vergrößernden Sehhilfen eine Verbesserung erzielen kann. Hierfür steht an unserer Klinik eine eigene Sprechstunde zur Verfügung.


AMD Netz NRW

Eine sehr gute Quelle für weitere Informationen ist das AMD Netz NRW*.
Für Patienten mit AMD hat das AMD-Netz NRW ein Video auf Youtoube zur Verfügung gestellt. Der Film zeigt, dass Betroffene trotz Erkrankung ein selbstständiges Leben führen können.