Kunsttherapie

Eine Sprachstörung hat einschneidende Folgen für die Kommunikation im Alltag. Sie beeinträchtigt den Austausch über die Erkrankung, über eigene Gefühle, Wünsche und Ziele.

In dieser Situation gibt die Kunsttherapie auf der Aphasiestation dem Einzelnen die Gelegenheit, sich durch die Freude beim gestalterischen Tun zu entlasten, Möglichkeiten der Verständigung untereinander und alternative Ausdrucksformen mithilfe bildnerischer Medien zu finden. In der kunsttherapeutischen Gruppe geht es weniger darum, ästhetisch ansprechende Produkte zu schaffen, als vielmehr den gestalterischen Prozess zu genießen und den bildnerischen Ausdruck als Möglichkeit, mit sich selbst und anderen zu kommunizieren, zu begreifen.

Neben dem sprachlichen und gestischem Ausdruck während des Gestaltens ist der bildnerische Ausdruck eine Möglichkeit, komplexe Botschaften zu vermitteln, was Aphasikern verbal oft sehr schwer fällt. Der bildnerische Ausdruck ermöglicht es vor allem, Stimmungen und Emotionen, also Einblicke in die eigene Befindlichkeit, das eigene Erleben, das Selbstbild und die Beziehung zu anderen, zu kommunizieren. Häufig werden Bilder erstellt, die eine Auseinandersetzung mit dem krisenhaften Ereignis zeigen. Nicht selten lassen sich Bewältigungsmöglichkeiten in den Bildern entdecken, die den Patienten behutsam in seiner Entwicklung fördern können.

Die Kunsttherapie auf der neuropsychologischen Therapiestation findet einmal wöchentlich statt und ist ein offenes Angebot. Es werden Einzelarbeiten, Partnerarbeiten und Gemeinschaftsprojekte durchgeführt: Dabei stehen eine große Anzahl unterschiedlicher Materialien zur Verfügung: Buntstifte, Aquarellfarben, Gouaachfarben, Zeitschriften zur Herstellung von Collagen u. v. m.