Das Ziel des Interreg-Verbundprojektes FIT (Fitness Improving Technology) ist die Einführung einer neuartigen Stammzelltherapie für Patienten mit Muskeldystrophien. Das Projekt wird von der Europäischen Union finanziert und vom Land Nordrhein-Westfalen (NRW) sowie den zuständigen lokalen Provinzen in den Niederlanden und Belgien kofinanziert. Die Therapie nutzt patienteneigene Muskelstammzellen und steht kurz davor, Patienten wirksam behandeln zu können. Eine wichtige Errungenschaft des vorausgegangenen Interreg-Projektes GYM (Generate Your Muscle) war es, diese Therapie erstmalig in der Klinik zu testen. Darauf aufbauend wird die akademisch-private Partnerschaft des FIT-Projekts, bestehend aus den Universitäten Maastricht, Leuven, Lüttich, Hasselt und Aachen sowie den KMUs Milocron, Scinus, Revatis, BamVerbrugge und ReWrite, eine optimierte Muskelstammzelltechnologie entwickeln. Diese Technologie wird zur Behandlung einer Reihe von Erkrankungen eingesetzt werden, von seltenen genetischen Muskelerkrankungen, häufig vorkommendem Muskelabbau aufgrund von Alterung oder Krebs bis hin zu Sportverletzungen und auch Herzmuskelerkrankungen.

In unserem Teilprojekt werden wir zu den Zielen von FIT mit einem neuartigen 3D-In-vitro-Gewebemodell beitragen. Die Grundlage dieses Modells wurde in unserem Labor im Rahmen des vorausgegangenen Interreg-Projektes GYM entwickelt. Im Rahmen von FIT werden wir die biologische Leistungsfähigkeit des Modells weiter verbessern und es nutzen, um den komplexen Mechanismus der transendothelialen Migration, der noch nicht vollständig verstanden ist, in vitro zu untersuchen. Dies ist wichtig, da ein grundsätzliches Problem systemischer Stammzelltherapien ihre geringe Effizienz darstellt. In den meisten Fällen erreicht nur ein kleiner Teil der injizierten Stammzellen den erkrankten Muskel. Ein besseres Verständnis darüber, wie die transendotheliale Migration verbessert werden kann, könnte daher zu einer Steigerung der Effizienz der Stammzelltherapie in der klinischen Anwendung führen (Abb. 1).