Beginn des neuen ICT-Projekts „Akzeptanz telemedizinischer Arztkonsultationen in der Schmerztherapie“

Im Oktober 2016 wurde die Projektarbeit zum Forschungsvorhaben „Akzeptanz telemedizinischer Arztkonsultationen in der Schmerztherapie" an unserem Institut aufgenommen. Unter der Leitung von Mathias Schmidt (Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin) und Michael Czaplik (Klinik für Anästhesiologie) wird das Projekt im Rahmen der Initialförderung des Projekthauses „ICT Foundations of a Digitized Industry, Economy, and Society" von Saskia Wilhelmy bearbeitet.

Kurzbeschreibung des Projekts

Die Zahl der Patienten mit chronischen Schmerzen in Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen und wird durch den demografischen Wandel in Zukunft weiter ansteigen. Schon jetzt ist eine gravierende (personelle) Versorgungslücke zu konstatieren, die sich in Zukunft noch weiter vergrößern wird. Abhilfe könnte hier die Telemedizin schaffen. Sie wurde in den letzten Jahren in einzelnen Anwendungsbereichen positiv auf ihre Funktionalität getestet; ihre Akzeptanz durch die Patienten ist jedoch bisher ungenügend untersucht, worauf u.a. der Deutsche Ärztetag 2015 explizit hinwies. Ausgehend von diesem Desiderat soll am Beispiel des neuartigen „Remote Presence Robotic System" (RP-Lite) der US-Firma „In Touch" (a) ein spezifisches Akzeptanzmodul erarbeitet und b) in einer Befragungsstudie die Akzeptanz bei Nutzer/innen bzw. Patienten erprobt werden.

In einem ersten Schritt wird am Universitätsklinikum Aachen im zweiten Halbjahr 2016 die technische Durchführbarkeit einer audiovisuellen telemedizinischen Konsultation mittels RP-Lite im stationären Setting erstmals in Deutschland an etwa 120 Patienten untersucht (ca. 3 Monate).

Daran angekoppelt wird das Projektvorhaben die Akzeptanz der Nutzer bezüglich der telemedizinischen Schmerzkonsultation untersuchen. Dabei wird ein auf telemedizinische Systeme abzielendes Akzeptanzmodul erarbeitet und erprobt, das quantitative und qualitative Befragungselemente (schriftliche Befragung mit geschlossenen und offenen Fragen sowie standardisierte face-to-face Interviews) enthält (multi-method approach).

Dabei ist zu ermitteln, wie hoch die Akzeptanz der Anwender sowie Patienten gegenüber dem Einsatz des Systems ist, wo potentielle ethische, soziale und gesellschaftliche Probleme entstehen und wie diese behoben werden können sowie mit welchen Möglichkeiten die Akzeptanz ggf. gesteigert werden kann.

Für Presserückfragen wenden Sie sich bitte an:

Uniklinik RWTH Aachen
Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Dr. Mathias Brandstädter
Tel. 0241 80-89893
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