Methode zur Hirntumor-Diagnostik für die Regelversorgung anerkannt

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das Radiopharmakon [18F]-Fluorethyltyrosin (FET) für die Diagnostik von Hirntumoren im Rahmen der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung freigegeben. Es wird aufgrund dessen nun durch die Krankenkassen erstattet.  Univ.-Prof. Dr. med. Karl-Josef Langen, Mitarbeiter des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin, Physik der medizinischen Bildgebung (INM-4) am Forschungszentrum Jülich sowie der Klinik für Nuklearmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen , erforscht das am Forschungszentrum Jülich entwickelte Untersuchungsverfahren  seit vielen Jahren intensiv.

FET wird als Radiotracer bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt und wird bevorzugt in Tumorzellen aufgenommen. Die Methode ist daher besonders nützlich, um die Ausdehnung von Hirntumoren zu erfassen, neu auftretende Tumore nach erfolgter Therapie zu erkennen und die Wirksamkeit einer Therapie zu beurteilen.

Das Team um Prof. Langen kooperiert mit den Universitätskliniken in Bonn, Köln und Düsseldorf und hat inzwischen über 170 experimentelle und klinische Studien über die FET PET publiziert und mehr als 8.000 Patienten mit Hirntumoren untersucht. „Unsere Methode wird heute weltweit angewendet“, erläutert Prof. Langen. „Dass sie nun für die Regelversorgung der Patientinnen und Patienten in Deutschland anerkannt wird, ist für das gemeinsame Team eine hohe Auszeichnung und bestätigt die Relevanz unserer Forschungsarbeiten.“

Univ.-Prof. Dr. med. Felix M. Mottaghy, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen, betont: „Aufgrund der hohen Nachfrage wird der Großteil der Patienten inzwischen in Aachen untersucht. Die Expertise der Klinik  beziehungsweise des Jülicher Instituts wird von Fachärztinnen und -ärzten aus einem Umkreis von mehr als 300 Kilometern in Anspruch genommen“.  Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich nun darauf, die FET PET mit der Hochfeld-Magnetresonanztomographie (Hybrid PET-MRT) zu kombinieren, um die diagnostische Aussagekraft weiter zu steigern. Bei der Bildauswertung kommt unter anderem auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz.

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