Aachener Neurochirurgie testet die neueste Generation hochauflösender OP-Mikroskope

Mit einer kleinen 3D-Kamera ist jetzt jeder live dabei

Insbesondere bei Operationen an Gehirn und Rückenmark sind Chirurgen auf eine starke Vergrößerung und optimale Lichtverhältnisse angewiesen, um auch komplexe Eingriffe an kleinsten Gefäßen und großen Tumoren gut und sicher ausführen zu können. Hierfür werden seit vielen Jahren große OP-Mikroskope mit hochwertigen Linsensystemen und starken Lichtquellen genutzt. Der Operateur schaut über ein Okular in das OP-Gebiet, das durch das Mikroskop vergrößert und ausgeleuchtet wird ( Abb. Mitte). Nachteile der bisherigen Mikroskope sind u.a. die Größe, die die freie Verwendung von Instrumenten erschweren kann. Unter Umständen müssen Operateure und Assistenten über mehrere Stunden unbequeme Haltungen einnehmen, um das Mikroskop in der besten Ausrichtung nutzen zu können. Der Rest des OP-Teams kann den Eingriff entweder nur über die Schulter des Chirurgen oder an kleinen Monitoren mitverfolgen.

Neueste Kamera-Systeme erlauben jetzt das sogenannte „exoskopische“ Operieren. Hierfür wird lediglich ein kleiner Kamera-Kopf über dem OP-Gebiet positioniert (Abb. Unten) , der das drei-dimensionale Bild an einen großen 4K-Monitor überträgt. Der Operateur kann jetzt mit Blick auf den großen Monitor frei über dem OP-Gebiet arbeiten und benötigt kein Mikroskop mehr ( Abb. Oben). Auch der Rest des OP-Teams ist von der neuen Technik begeistert, da jetzt jeder den Fortgang der Operation in 3D und damit in der gleichen Qualität wie der Chirurg am Bildschirm verfolgen kann.

Aufgrund dieser Vorteile wird erwartet, dass diese neue Bildtechnik bald in vielen Operationssälen Einzug halten und in wenigen Jahren das OP-Mikroskop weitestgehend ersetzen wird.

Die Aachener Neurochirurgie ist derzeit als eine der ersten Kliniken in der Lage, verschiedene Modelle zu testen. Seit dem Sommer ist jetzt bereits das dritte System mit der vielversprechenden Exoskop-Technik zur ausführlichen Testung in Aachen im Einsatz.

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