Forschungssschwerpunkte

Die Harnblase wird von einem mehrschichtigen, hoch spezialisierten Epithel, dem Urothel, ausgekleidet. Dieses Epithel zeigt einen langsamen, kontinuierlichen Zellumsatz im Normalzustand, besitzt jedoch ein beeindruckendes Regenerationspotential nach Epithelschädigung und kann seinen Zell-Phänotyp an veränderte Bedingungen anpassen (Metaplasie). Diese Eigenschaften deuten darauf hin, dass sich im Gewebsverband Stamm- oder Vorläuferzellen befinden müssen, die diese Fähigkeiten ermöglichen. Daneben fördert der kontinuierliche Kontakt mit toxischen Substanzen im Urin neoplastische Veränderungen der Urothelzellen. Verschiedene Typen von Urothelkarzinomen sowie Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome können entstehen.

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich unter Berücksichtigung des Konzepts adulter Stamm- oder Progenitorzellen mit Aspekten der Morphogenese des Urothels sowie der Entstehung und Ausbreitung maligner urothelialer und metaplastischer Läsionen.

Darüber hinaus interessieren wir uns für die initialen Entstehungsmechanismen des Urothelkarzinoms auch in den Vorstufen, so wie den weiteren genetischen Veränderungen im Rahmen des Tumorprogresses. Dabei stehen vor allem die Tumorheterogenität, die klonale Entwicklung und Mechanismen der Metastasierung im Zentrum der verschiedenen Projekte.

Methodisch nutzen wir die Kultur primärer Urothelzellen sowie immortalisierter Zelllinien, verschiedene Standard in situ - und molekulargenetische Untersuchungsverfahren, neue Sequenziertechniken und histologiebasierte Analysen.

Wir vergeben nach Bedarf Doktorarbeiten für Naturwissenschaftler und Humanmediziner.
Weitere Informationen auf Anfrage.