Förder- und Weiterbildungsangebote

Unabhängig davon, welchen Karriereweg Sie einschlagen möchten: Unser oberstes Ziel ist es, Sie in der Uniklinik RWTH Aachen bestmöglich auszubilden. Schließlich sind Sie die Medizinerinnen und Mediziner von morgen! Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über unsere verschiedenen Programme:


Strukturierte Doktorandenausbildung

Die Promotion ist die Voraussetzung und der erste Schritt auf dem Karriereweg in der Wissenschaft. Sie gilt als Nachweis der Befähigung zu besonders vertiefter wissenschaftlicher Arbeit. Daher ist es der Fakultät ein besonderes Anliegen, allen Promovierenden exzellente Bedingungen zu bieten, unter denen sie sich optimal entwickeln können.

Als Studierende der Human- und der Zahnmedizin mit besonderem Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen haben Sie künftig die Möglichkeit, ihre Promotion im Rahmen eines Promotionskollegs durchzuführen. Selbstverständlich können medizinische Doktorarbeiten auch weiterhin außerhalb des Kollegs stattfinden. Durch die Einführung eines strukturierten Qualitätsmanagements, beispielsweise verpflichtende Betreuungsvereinbarung, Beratung durch einen Promotionskoordinator, wird die Qualität medizinischer Doktorarbeiten kontinuierlich verbessert.

Wissenschaftlich besonders interessierten Medizinern, die bereits eine Promotion zum Dr. med. oder Dr. med. dent. abgeschlossen haben, steht das MD/ PhD-Programm offen. Hierbei handelt es sich um eine dreijährige projektorientierte Postgraduiertenausbildung, die die Medizinische Fakultät in Kooperation mit der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (Fakultät 1) etabliert hat, und an deren Ende nach erfolgreicher Prüfung die Verleihung eines Dr. rer. nat. durch die Fakultät 1 oder eines Dr. rer. medic. durch die Medizinische Fakultät steht.

Den besonderen Belangen von Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die ihre Promotion an der Medizinischen Fakultät anfertigen, trägt die 2017 gegründete Biomedical Graduate School, kurz: BMGS, Rechnung. Die BMGS sieht verpflichtend die Betreuung durch ein Team mindestens drei erfahrener Wissenschaftler vor, das die Promovierenden über die Zeit der Promotion beratend begleitet. Als Promovierende nehmen Sie unter anderem an regelmäßigen Seminaren, Workshops und Klausurtagungen der BMGS teil und dokumentieren diese Aktivitäten. Ein interner „PhD-Club“ dient besonders der projektübergreifenden Diskussion und der Vernetzung zwischen den Promovierenden.


 
Interne Forschungsförderung

Die Fakultät hat zwei interne Förderprogramme eingerichtet. Diese stellen den Wissenschaftlern Anschubfinanzierungen zur Verfügung, um sie in die Lage zu versetzen, externe Drittmittel einzuwerben:

  • START-Programm
  • IZKF Aachen

Während das START-Programm thematisch frei ist und sich in erster Linie an Nachwuchswissenschaftler richtet, orientiert sich die Förderung im IZKF Aachen an den Forschungsschwerpunkten der Fakultät und fordert in höherem Maße Vorarbeiten und externe Drittmittel.

Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW hat Mitte der 90er Jahre über das Innovationsprogramm Forschung eine strukturbildende Maßnahme angeregt, die sich in unserer Fakultät als STARTProgramm etabliert hat. Es geht dabei um die Förderung innovativer Einzelprojekte von promovierten, aber noch nicht habilitierten Nachwuchswissenschaftlern. Im Sinne einer Anschubfinanzierung ist in jedem Fall die Einwerbung externer Drittmittel ebenso wie eine resultierende Publikation Ziel der Fördermaßnahmen. Die Begutachtung erfolgt intern durch die AG START und weitere fachkompetente Mitglieder der Fakultät.

Das Aachener Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) versteht sich als Entwicklungs- und Strategieprogramm der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen. Aufgabe des IZKF ist es, die von Grundlagenforschung und Klinik ausgehende translationale medizinische Forschung zu stärken. Durch die Förderung erstklassiger Forschungsvorhaben sollen die Chancen auf die Einwerbung hochvolumiger externer Drittmittelprojekte entscheidend verbessert werden.

Das IZKF Aachen fördert:

  • Projekte – thematisch orientiert an den Forschungsschwerpunkten der Fakultät
  • Forschergruppen – Gruppenleitung für erstklassige Nachwuchswissenschaftler
  • Core Facilities – Geräte und Expertise für die Forschung

 
Personenbezogene Programme

Ihre individuelle Förderung, ausgerichtet an Ihren Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, liegt uns sehr am Herzen. Wir haben uns insbesondere der Förderung von Frauen in Medizin, Wissenschaft und leitenden Positionen verschrieben.

Mit dem Clinician Scientist-Programm eröffnet die Medizinische Fakultät Ärztinnen und Ärzten während der Facharztausbildung Freiräume für die Forschung, um ihnen so die Möglichkeit zu bieten, einerseits klinisch tätig zu sein und andererseits weiterhin wissenschaftlich zu arbeiten und eine Habilitation abzuschließen. Nach Neu-Konzeption des Förderprogramms Clinician Scientist stehen den Klinikerinnen und Klinikern die Förderlinien „Junior“ und „Senior“ zur Verfügung.

Beide Förderlinien zeichnen sich durch die Kombination von Klinik und Forschung in Hinblick auf eine Karriereplanung in der Hochschule aus und werden ergänzt durch Mentoringangebote und ein begleitendes Curriculum. Die Bewerberinnen und Bewerber streben sowohl den Facharzt als auch die Habilitation an und können bereits bei Antragstellung ein überzeugendes Laufbahnkonzept vorweisen, das zusammen mit dem Klinikleiter oder der Klinikleiterin erstellt wurde.

Beide Förderlinien setzen eine Planstelle von mindestens dem halben Stellenumfang voraus, die Promotion, eine eigene Projektidee, sowie – im Fall des „Senior“ – eine Originalarbeit als Erst- (TOP 25 Prozent Journal) und eine als Koautor. Weiteres zu den Voraussetzungen ist den Statuten zu entnehmen, die Bewerbungsunterlagen finden Sie ebenfalls auf der Webseite der Medizinischen Fakultät.

Mit dem Rotationsprogramm eröffnet die Medizinische Fakultät Ärztinnen und Ärzten während oder auch nach der Facharztausbildung Freiräume für die Forschung. Wesentlich ist, dass das vorhandene der qualifizierten Weiterbildung dient und als Folge neue innovative Techniken an unserer Fakultät etabliert werden können.

Das Rotationsprogramm zeichnet sich dadurch aus, klinisch tätige Wissenschaftler von ihrer klinischen Routine zu befreien und ihnen die Möglichkeit zu geben, an einer Forschungseinrichtung im In- oder Ausland (dies kann auch eine Einrichtung der Medizinischen Fakultät oder der RWTH sein) neue Methoden und Techniken zu erlernen. Die Stellen werden für ein definiertes Forschungsthema bewilligt, das unter Anleitung eines qualifizierten Wissenschaftlers an der gastgebenden Einrichtung bearbeitet werden soll. Das Förderinstrument setzt eine Planstelle von mindestens dem halben Stellenumfang voraus, die Promotion, eine eigene Projektidee, sowie eine Originalarbeit als Erst- (TOP 25 Prozent Journal) und eine als Koautor. Die Bewerberinnen und Bewerber können bereits die Facharztweiterbildung absolviert haben, dürfen aber nicht habilitiert sein. Weiteres zu den Voraussetzungen ist den Statuten zu entnehmen. Die volle Freistellung erfolgt für sechs bis 24 Monate.

Mit dem Kurzzeitstipendium eröffnet die Medizinische Fakultät Ärztinnen und Ärzten schnell und unbürokratisch Freiräume für die Forschung. In einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten können zum Beispiel neue Methoden erlernt werden. Das Stipendium kann aber auch Freiräume schaffen, um Publikationen abzuschließen oder Drittmittelanträge aus herausragenden Forschungsergebnissen zu formulieren. Das Kurzzeitstipendium zeichnet sich durch eine drei- bis sechsmonatige Freistellung zu 100 Prozent aus, die individuell genutzt werden kann. Es sind kleinere Forschungsvorhaben oder das Erlernen neuer Methoden in einem bereits bestehenden Forschungsprojekt denkbar, ebenso wie das Erstellen von Publikationen (bei Vorlage aller erforderlichen Daten) oder das Schreiben eines Drittmittelantrages bei herausragenden Vorleistungen. Die Freistellung zur Erstellung eines alleinigen Tierversuchsantrages ist nicht möglich. Das Förderinstrument setzt eine Planstelle von mindestens dem halben Stellenumfang voraus, die abgeschlossene Promotion und eine klare Zielvereinbarung. Weiteres zu den Voraussetzungen ist den Statuten zu entnehmen. Die Auswahl der Kandidaten erfolgt durch das Dekanat. Eine Förderung ist pro Klinik nur einmal im Jahr möglich.

Die Medizinische Fakultät der RWTH fördert in verschiedener Weise die wissenschaftlichen Karrieren von Frauen. Speziell für den Weg zur Habilitation stehen folgende Fördermöglichkeiten zur Verfügung:

Habilitationsstipendien 
Diese Fördermaßnahme richtet sich an klinisch tätige Wissenschaftlerinnen, die eine Habilitation anstreben. Die Förderung umfasst für maximal drei Jahre: die hälftige Finanzierung der Stelle für die Antragstellerin zur eigenen Freistellung, einen Zuschuss zum Gehalt, der beispielsweise zur Finanzierung von Kinderbetreuung, Haushaltshilfen, Kongresskosten verwendet werden kann; die Höhe des Zuschusses variiert je nach persönlicher Lebenssituation zwischen 300 Euro und 1.000 Euro pro Monat. In dieser Förderlinie können zwei Frauen gefördert werden.

Habilitationszuschuss
Diese Fördermaßnahme steht nichtklinisch tätigen Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Habilitation offen. Die Antragstellerinnen erhalten für maximal drei Jahre: einen Zuschuss zum Gehalt, der zur Finanzierung von Kinderbetreuung, Haushaltshilfen, Kongresskosten o. ä. verwendet werden kann; die Höhe des Zuschusses variiert je nach persönlicher Lebenssituation  zwischen 300 Euro und 1.000 Euro pro Monat, Sach- bzw. Personalmittel in Höhe von 12.000 Euro pro Jahr (nicht zur Verwendung für die eigenen Stelle). In dieser Förderlinie können zwei Frauen gefördert werden.

Mentoring-Programme haben sich als erfolgreiche Instrumente der gezielten Nachwuchsförderung und Karriereentwicklung in der Hochschullandschaft etabliert. Die Medizinischen Fakultät der RWTH bietet folgende Mentoring-Programme an:

  • TANDEMmed
    für Medizinstudentinnen nach der ärztlichen Basisprüfung
  • TANDEMpeerMED
    für ärztliche und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den ersten Berufsjahren
  • TANDEMplusMED
    für promovierte ärztliche und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen auf dem Weg zur Professur
 

Weiterbildungskonzept für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung

Grundsätzlich sind es immer positive und negative Erfahrungen im Studium, die ausschlaggebend für die Wahl des ersten Arbeitgebers sind. Das betrifft die Arbeitszeitgestaltung, eine strukturierte Aus- und Weiterbildung, das schrittweise Heranführen an Verantwortung oder Fragen der Wertschätzung und der Führungskultur.

Die Uniklinik RWTH Aachen bietet daher ein kompetenzorientiertes Programm mit Weiterbildungsphase im Einklang mit der neuen Weiterbildungsordnung an. Darüber hinaus wird im Jahr 2022 erstmals das fachübergreifende Clinical-Skills-Programm im CT² für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung starten. Dieser Kurs ist ein Novum – nicht nur für den Standort Aachen. Das Programm richtet sich an alle Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung und hat die folgende Zielsetzung:

  • Aus- und Aufbau überfachlicher Kompetenzen
  • Training von klinischen Skills im praktischen Setting
  • Networking

Das Programm wird von internen Fachdozierenden der Uniklinik RWTH Aachen gestaltet. Neben der theoretischen Vermittlung von Fachinhalten steht auch immer das eigene Ausprobieren in Form von praktischen Übungssettings im Vordergrund. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten Sie ein Zertifikat.

Das Weiterbildungskonzept umfasst zudem ein Mentoring für jede Weiterbildungsassistentin und jeden Weiterbildungsassistenten sowie strukturierte Mitarbeitendengespräche für Beschäftigte im Ärztlichen Dienst.